Die AfD hat vorgeschlagen, Patenschaften für Brunnen zu vergeben. Die Idee kam an sich gut an, jedoch bestehen Sorgen bei der Umsetzung. Nun wurde ein ähnliches Konzept verabschiedet.
Altensteig verfügt über mehrere Brunnen, die nicht immer im besten Zustand waren. Konkret stehen der Brunnen am Saumarkt, vor der Silbermühle und gegenüber der Volksbank im Fokus.
Die AfD-Fraktion im Gemeinderat hatte deshalb die Idee, „Brunnenpatenschaften“ ins Leben zu rufen. Die Idee dahinter: Bürger und Bürgerinnen übernehmen eine Patenschaft und pflegen, bepflanzen und dekorieren dann „ihren“ Brunnen. So könne die Bevölkerung aktiv eingebunden werden, das fördere Teilhabe und Zusammenhalt. Am 21. April dieses Jahres hatte die AfD den Antrag für ihre Initiative eingereicht. Seitdem wurden die Brunnen vom Bauhof gereinigt, dafür dankte Fraktionsvorsitzende Marcus Lotzin in seinen Ausführungen.
Im Schreiben der AfD der Stadt wurde der Antrag weiter begründet. Unter anderem sei der Bauhof durch weitere Aufgaben stark eingebunden. Im Patenschaftsmodell wäre er logistisch und beratend tätig, jedoch nicht mehr hauptverantwortlich.
Nutzung spezieller Geräte durch Laien macht Sorgen
Allerdings gibt es Bedenken seitens der Verwaltung. Zur Brunnenreinigung sind spezielle Geräte notwendig. „Bei der Nutzung technischer Gerätschaften oder bei der Arbeit direkt an oder in den Brunnenanlagen besteht ein erhöhtes Unfallrisiko, für welches die Stadt im Zweifel haftbar gemacht werden könnte“, ist eine Befürchtung, würden Laien mit der Brunnenreinigung beauftragt werden, wie es in der Vorlage heißt.
Auch Stadtrat Werner Koch (FBV) sah das so: „Der Grundgedanke ist nicht abwegig“, sagte er. aber für die Geräte brauche es Führerscheine, technisches Wissen und außerdem kosteten die nötigen Geräte viel Geld – da brauche es auch eine gewisse Sorgfalt und Wissen über die Geräte.
Dennoch seien Patenschaftsmodelle eine gute Idee, findet auch die Stadt. „Patenschaftsmodelle und bürgerliches Engagement sehr löblich und auch nötig ist“, sagte Bürgermeister Oliver Valha in der Sitzung. Die Stadt hat dementsprechend einen Gegenvorschlag aufgestellt. Kleinere Flächen sollen für Patenschaftsmodelle ausgewiesen werden, etwa Wiesenstücke oder Pflanzkübel, die dann von den Bürgern entsprechend gepflegt werden können. Die nötigen Pflanzen können vom Bauhof gestellt werden.
Ein Projekt für die Schulen?
Stadträtin Claudia Bertram Schuler (SPD/Grüne) meinte: „Ich fände es schön, wenn man die Schulen ansprechen würde.“ Sie denke da an die Bio-AG des Christophorus-Gymnasiums. Dieses hatte 2024 den Deutschen Jugend-Naturschutzpreis gewonnen. Dementsprechend sei gerade dieses Thema möglicherweise interessant für die Schüler und Schülerinnen.
Die AfD hat im Gemeinderat ihren Antrag zurückgezogen und sich für den Vorschlag der Stadt ausgesprochen. Der Gemeinderat stimmte dem Vorschlag der Verwaltung geschlossen zu.