AfD-Chef Bernd Lucke Foto: dpa

AfD-Chef Bernd Lucke hat Frankreich als größtes Problem der Eurozone ausgemacht und will dem Nachbarn den Euro abnehmen. Außerdem räumt er ein, dass seine Partei ein Problem hat, was rechtsextreme Mitgliedern angeht.

Berlin - Der AfD-Vorsitzende Bernd Lucke hat einen Austritt Frankreichs aus der Euro-Zone gefordert. Das Land sei dort derzeit das größte Problem, sagte der Europaabgeordnete der "Bild am Sonntag".

"Die kriegen ihre wirtschaftspolitischen Probleme nicht in den Griff, halten die Defizitgrenzen nicht ein, zeigen keinerlei Bereitschaft zu Reformen. Frankreich wäre gut beraten, den Euro aufzugeben." Frankreich gilt neben Deutschland als einer der Grundpfeiler der EU.

In dem Interview räumte Lucke ferner "relativ viele" rechtsextreme Einzelfälle in der Alternative für Deutschland (AfD) ein. "Aber es gibt in der Partei einen breiten Konsens, dass das nicht tragbar ist", sagte er. "Wir dulden keine Ausländerfeindlichkeit." Lucke fügte aber hinzu: "Wir lassen uns auch nicht einreden, dass man ausländerfeindlich ist, nur weil man sich für ein geordnetes Zuwanderungsrecht einsetzt. Laut einer Studie der Friedrich-Ebert-Stiftung sind übrigens 25 Prozent der Wähler von CDU und SPD ausländerfeindlich."

In den vergangenen Wochen waren mehrere Politiker der jungen Partei auf Landes- oder kommunaler Ebene durch rechtsradikale Äußerungen aufgefallen oder dadurch, dass sie Positionen der rechtsextremistischen NPD zustimmten.