2020 hat die Stadt ihr Vorkaufsrecht für dieses Gebäude ausgeübt. Könnte hier ein Ärztehaus entstehen? Foto: Reimer

Wie geht es mit der Gesundheitsversorgung in Sulz, aber auch im Kreis Rottweil weiter? Diese Frage brachte ein Bürger in der Sulzer Gemeinderatssitzung vor und appellierte an die Verwaltung, das Thema mit Nachdruck anzugehen.

Sulz - Es war das beherrschende Thema der vergangenen Monate: die Vorwürfe bezüglich gravierender Pflegemängel in der Helios-Klinik in Rottweil. Doch auch die allgemeine Ärzteversorgung im Kreis Rottweil treibt die Bürger um, die die Wortmeldung eines Mannes in der Bürgerfragestunde deutlich machte. Er sei in den 60er-Jahren geboren und könnte bald von den drohenden oder teils schon vorhandenen Problemen betroffen sein, meinte der Bürger.

Viele Ärzte in Sulz und Umgebung würden bald aufhören, ohne dass Nachfolger in Sicht seien, so der Bürger. Schon jetzt habe man mit Aufnahmestopps von Patienten zu kämpfen. Und von der Politik gebe es dazu nur leere Worte, so die Kritik.

Coronabedingt zurückgestellt

Das Thema sei – natürlich auch durch die jüngste öffentliche Debatte – in der Öffentlichkeit angekommen, versicherte Bürgermeister Gerd Hieber. Das Thema Krankenhäuser und Pflegemängel werde bald im Kreistag thematisiert. In Sulz beschäftige man sich derweil schon länger mit dem Thema Ärztehaus.

Im Mai 2020 hatte die Stadt für ein Haus in der Zeppelinstraße im Sanierungsgebiet Stadtkern II ihr Vorkaufsrecht ausgeübt. Früher hatte sich dort ein Heizungs- und Sanitärunternehmen befunden. Beim Kauf 2020 hieß es, die Fläche soll für ein Ärztehaus oder sozialen Wohnungsbau genutzt werden. In den vergangenen Jahren sei das Thema coronabedingt zwangsläufig zurückgestellt worden, da die Ärzte als wichtige Gesprächspartner mit der Pandemie ausgelastet gewesen seien. Für die Haushaltsplanberatungen 2023 wolle man jedoch einen Planansatz einbringen, um das Thema anzugehen, erklärte Hieber.