Der Mediziner Ares Klöble (rechts) will bis zu zwei Millionen Euro in ein Starzacer Ärztehaus investieren. Ein Gemeinderat jetzt für das Aus sorgen. Sabotage? (Archivfoto) Foto: Lück

Auch das noch! Da war das Ärztehaus in Starzach fast unter Dach und Fach. Jetzt sorgt ein Gemeinderat dafür, dass das Projekt scheitern könnte.

Starzach - War es Sabotage? Bürgermeister Thomas Noé: "Weil sich ein Gremiumsmitglied an das Regierungspräsidium (RP) gewandt hat, hat das Landratsamt auf Anweisung des RP den Beschluss zum Ärztehaus kassiert. Möglicherweise hat das Gremiumsmitglied etwas anderes bezweckt!"

Pikant. Denn: Am 26. Juli hatte der Gemeinderat beschlossen, dass dem Arzt Ares Klöble das Grundstück für das geplante Ärztehaus in Starzach weit unter Wert verkauft wird. Für 10.000 Euro.

Noé: "Einen Tag später habe ich beiläufig erfahren, dass eine Beschwerde beim Regierungspräsidium über unseren Haushalt eingegangen ist!" Starzach ist in einer angespannten finanziellen Lage – bis 2025 droht ein Schuldenberg von fast 30 Millionen Euro! Am 20. September kam der Ablehnungsbescheid des Landratsamts. Bürgermeister Noé: "Auf Weisung des Regierungspräsidiums darf das Grundstück nicht unter Wert verkauft werden!"

War es Sabotage? Von wem?

Manuel Faiß (BVS): "Darf man den Namen des Gremiumsmitglieds nennen?"

Bürgermeister Noé: "Im Beschied des Landratsamt steht kein Name drin. Und ich werden niemanden dem sozialen Druck aussetzen! Es gibt Gerüchte, wer es war und bin schon beim Seniorenausflug drauf angesprochen worden. Ich bin jetzt über 17 Jahre hier, und jetzt wird das Projekt kaputtgemacht. Es ist nicht an mir oder Ares Klöble gescheitert!" Faiß: "An mir ist es auch nicht gescheitert!"

Flüchtlingssiedlung statt Ärztehaus – Noé: "Sorgt für Sprengstoff"

Bürgermeister Noé: "Ares Klöble möchte Stand heute weitermachen. Wir haben mit den Kreditgebern gesprochen. In zwei Wochen erwarten wir die abschließende Beurteilung. Eine Lösung wäre, dass Klöble nur einen Teil der Flächen kauft."

Fakt ist auch, so betont der Bürgermeister: Das Grundstück wurde vom Rathaus auch als Standort für eine Flüchtlings-Container-Siedlung mit betrachtet. Noé: "Es würde für Sprengstoff sorgen, wenn das Ärztehaus nicht kommt – aber dafür eine Containersiedlung für Flüchtlinge." Er will mit allen Mitteln für das Ärztehaus kämpfen: "Im Zweifel würde ich auch einen Spendenaufruf machen!"