Wie soll es mit dem Kleinspielfeld weitergehen? Die Jugendlichen wollen spielen, die Anwohner fühlen sich gestört. Nun ist das Thema im Gemeinderat erneut auf den Tisch gekommen.
Lauterbach - Die Nutzungszeit sei nach Klagen der Anwohner bereits vor geraumer Zeit um eine Stunde reduziert worden, erinnerte Bürgermeister Norbert Swoboda. Ein Lärmgutachten habe ergeben, dass im ungünstigsten Fall sonn- und feiertags zwischen 13 und 15 Uhr die Richtwerte durch die Beurteilungspegel überschritten seien.
Verankerung kann nicht geändert werden
Mehrere Optionen seien nach einem Besuch des Ausschuss für Umwelt und Technik vor Ort denkbar. Die Anprallfläche des Basketballkorbs wurde bereits mit einem dämpfenden Material versehen. Die Verankerung der Tore könne aber nicht geändert werden, informierte Bauhofleiter Simon Kaupp. Eine andere Verankerung könne bei dem vorhandenen Untergrund nicht befestigt werden.
An der Wand des Schulhauses sind hingegen Änderungen möglich: entweder eine Komplettverkleidung des unteren Bereichs mit einem Prallschutz. Kostenpunkt: 5500 Euro. Die Alternative wäre eine Verkleidung der Schilder, wo der Lärm besonders groß ist, wenn dort ein Ball draufprallt. Dafür würden sich die Kosten auf lediglich 150 Euro belaufen.
Teurer Schließdienst
Zudem wurde ein Schließdienst angesprochen. Ein solcher würde aber 35,70 Euro je Schließung kosten. Selbst wenn der Schließdienst von Montag bis Freitag vom Hausmeister der Schule übernommen würde, würden so erhebliche Kosten entstehen – weil dieser an Sonn- und Feiertagen vier Mal täglich im Einsatz wäre.
Die Diskussion drehte sich vor allem um die Frage, ob die Nutzungszeiten weiter eingeschränkt werden sollten."Ich würde sie nicht ändern, sondern erstmal die Lärmschutzmaßnahmen umsetzen", befand Ansgar Fehrenbacher. Das seien Kinder und somit ein anderer Lärm als von einem Rasenmäher, pflichtete Sonja Rajsp-Lauer ihm bei. Die Gemeinde habe so viel Geld für das Spielfeld in die Hand genommen. Es werde gut angenommen. "Jetzt sollten wir auch noch die 5000 Euro in die Hand nehmen für die Lärmminderung", sagte sie.
Komplette Dämmung angestrebt
Selbst wenn man Einschränkungen der Nutzungszeiten beschließe, würde auch außerhalb dieser Zeiten gespielt werden, meinten Doris Moosmann und Johannes Geprägs. Erich Fehrenbacher sprach sich für die Dämmung der kompletten Wand aus. Dem stimmte auch Ansgar Fehrenbacher zu und dessen Antrag für die große bauliche Änderung sowie ein Beibehalten der Öffnungszeiten wurde angenommen.
Schild auf Deutsch und Englisch
Unterdessen hat eine Anwohnerin einige selbst kreierte Schilder aufgehängt, auf Deutsch wie auf Englisch, mit der Bitte, auf den Lärmpegel zu achten, wenn man sich auf dem Gelände befindet. "Vielleicht bewirkt das Bewusstsein, dass die Anwohner sich gestört fühlen, etwas bei den Nutzer", hofft sie.
Ein weiteres Problem seien Bremsspuren von Rollerfahrern auf dem Schulhof und sogar in der Pausenhalle. Teilweise seien nachts schon Rollerfahrer auf dem Hinterrad in der Pausenhalle gesehen worden, so die Anwohnerin.