Ein Hirsch röhrt. Foto: Hollemann

Um die Neuvergabe von Jagdpachtverträgen entspann sich eine lebhafte Diskussion in der jüngsten Sitzung der Gemeinderats Dornstetten. Zu einem abschließenden Ergebnis kam das Gremium nicht.

Dornstetten - Jetzt sollen erst einmal, wie Bürgermeister Bernhard Haas nach rund einstündiger recht lebhafter Diskussion des Themas ausführte, Informationen zu mehreren in der Sitzung vorgeschlagenen Instrumentarien eingeholt werden.

Abschuss-Prämien und Zuschüsse

Revierförster Ralf Polkowski äußerte mehrfach Bedenken gegenüber allzu einschränkenden Passagen in den neuen Pachtverträgen. Er habe aber auch gute Vorschläge gehört. Man dürfe keine potenziellen oder bewährten Pächter verscheuchen, so groß sei die Auswahl nicht. Bei den Vorschlägen geht es unter anderem um eine Bestimmung über die Wildschadensverhütung, die eventuell in künftige Verträge einzuarbeiten wäre, einen einmaligen Zuschuss zum Zaunbau, optionale Abschuss-Prämien und die Höhe der Jagdpachten.

Vor allem Wildschweine sind Thema

Im Gremium herrschten unterschiedliche Auffassungen. So hatte beispielsweise Martin Schwenk (FW/CDU) als Landwirt angemahnt, dass mehr dafür getan werden müsse, dass das Wild nicht Ernten zerstöre; vorrangig gehe es dabei um Wildschweine. "Die Jäger unterstützen uns nur beim Schießen, nicht bei der Schadensbeseitigung."

Prämien seien gut, man brauche Handlungsmöglichkeiten, um Jäger zu animieren. Allerdings, so räumte Schwenk auch ein, informierten er oder andere nicht jedes Mal darüber, wenn Schäden entstanden seien, das sei sehr mühsam.

Revierförster Polkowski betonte, dass die Informationen fließen müssten, damit man reagieren könne. Grundsätzlich hingen die Schäden und die Schadenshöhen von der Art der Bewirtschaftung in den sogenannten Jagdbögen ab.

System wie bei Autoversicherung

Natalie Günter plädierte im Namen der zuständigen Verwaltungsabteilung dafür, dass Landwirte und Jäger zusammenarbeiten sollten. Das Einzäunen entsprechend gefährdeter Felder schlug Stadtrat Joachim Lehmann (FW/CDU) vor. Man müsse für die Jäger attraktive Rahmenbedingungen schaffen. Eine Vorstellungsrunde sei denkbar, und dann könne man den Jägern sagen, was man von ihnen erwarte bezüglich der Wildschadens-Problematik.

Mit einem anderen Ansatz wartete Stadtrat Karlheinz Raisch (FW/CDU) auf. Warum nicht ein System ähnlich jenem der Autoversicherung einführen. Wenn man einen Schaden habe, zahle man mehr. Also sei jeder bemüht, wenig Schäden zu verursachen.

Für mehr Informationen vor einer endgültigen Beschlussfassung plädierte insbesondere Stadtrat Rolf Straub (FB). Man habe ja auch noch Zeit, die aktuellen Jagdpachtverträge liefen erst Ende März aus. Er schlug zudem Verursacher bezogene Auflagen für die Zukunft vor. Außerdem schlug er Erkundigungen bei anderen Jagdgenossenschaften vor.

Höherer Pachtzins

Stadtrat Schwenk forderte, den Pachtzins im Wald um einen Euro zu erhöhen, jenen im Feld um 0,50 Euro.

Der Beschlussvorschlag der Verwaltung hatte bislang erst einmal aufgrund allgemeiner Preissteigerungen eine Erhöhung von sechs auf 6,50 Euro pro Hektar im Wald enthalten.

Der Pachtzins im Feld sollte bei 1,75 Euro pro Hektar belassen werden.