PSG-Profi Lionel Messi (li./mit Leandro Paredes) ist es nicht gewohnt, vor dem Schlusspfiff vom Feld gehen zu müssen. Foto: AFP/Franck Fife

Fußball-Superstar Lionel Messi macht nach seinem Wechsel zu Paris St. Germain neue Erfahrungen – eine ist, ausgewechselt zu werden. Aber das passt ja zu seinem neuen Club.

Stuttgart - Es gibt im Fußball historische Minuten. Die 90.+1 und die 90.+3 im Finale der Champions League am 26. Mai 1999 waren solche, als Manchester United das 0:1 in ein 2:1 drehte und dem FC Bayern kurz vor der Siegerehrung die Trophäe entriss. Oder die 84. Minute am 4. Juli 1954 in Bern beim WM-Finale, als Helmut Rahn aus dem Hintergrund schießen müsste – und es erfolgreich getan hat. Oder die 75. Minute am 19. September 2021, als Lionel Messi bei Paris Saint-Germain im Spiel gegen Olympique Lyon von Trainer Mauricio Pochettino vom Feld befohlen wurde.

Der Argentinier musste sich hernach heftig verteidigen, warum er seinen am Ball so begnadeten Landsmann zum Kurzarbeiter degradiert hatte; den Mann, der zwar nie Weltmeister war, der aber sonst fast jede wertvolle Auszeichnung in der Fußballwelt mindestens einmal gewonnen hat. „Ich bin hier, um Entscheidungen zu treffen. Wir müssen Entscheidungen treffen, ob es einem gefällt oder nicht“, bekräftigte Mauricio Pochettino, „manchmal sind die Entscheidungen positiv, manchmal nicht.“ Immerhin hat PSG die Partie nach einem 0:1 noch in ein 2:1 gedreht, der Coach hatte Mauro Icardi eingewechselt, der kurz vor knapp den Siegtreffer erzielte (90.+3). Und Lionel Messi? Der zeigte sich ungehalten und verweigerte PSG-Trainer Pochettino den Handschlag, als er vom Platz marschierte. Seit etwas mehr als einem Monat ist der Argentinier erst in Paris, aber eines hat er schon gelernt: Wie man sich auf Französisch verabschiedet.