An dem naturnahen Kleinod Pfingstbrunnen in Holzhausen erfreuen sich viele Besucher, Wanderer und Einheimische gleichermaßen. Die weitläufige Anlage hat Kleingärten in direkter Nachbarschaft, was immer wieder für Konfliktpotenzial sorgt.
Sulz-Holzhausen - Ursprünglich war die Kleingartenanlage für diejenigen Einwohner von Holzhausen gedacht, die gerne gärtnern und sich auch ein Stück weit selber versorgen möchten, aber bei der Wohnung oder dem Wohnhaus keine Möglichkeit und keinen Platz haben.
Seit 2006 gibt es in Holzhausen einen Bebauungsplan für das Kleingarten- und Schuppengebiet "Pfingstbrunnen". Auf den Kleingartengrundstücken ist im klar definierten kleinen Baufenster ein eingeschossiges Gartenhaus mit einer maximalen Firsthöhe von drei Metern über gewachsenem Gelände zulässig, das der Aufbewahrung von Garten- und sonstigen Gerätschaften sowie dem Aufenthalt von Personen dient. Daueraufenthalte oder Übernachtungen sind jedoch ausgeschlossen. Je Grundstück ist ein Gewächshaus bis 25 Kubikmeter umbauten Raums mit einer maximalen Firsthöhe von drei Metern zulässig.
Wasser darf zum Gießen entnommen werden
Da nicht alle Bauten diesen Vorgaben entsprechen, hat die Ortsverwaltung teilweise sogar beide Augen zugedrückt. Im vergangenen Jahr ging noch ein Schreiben des Baurechtsamtes an alle Laubenbesitzer raus, in dem noch einmal deutlich dargelegt wurde, was in der Anlage erlaubt und was verboten ist.
Darin sei auch verankert, dass von der städtischen Wasserstelle Wasser für die gärtnerischen Arbeiten, unter anderem zum Gießen, entnommen werde dürfe, berichtete Ortsvorsteher Armin Hipp in der jüngsten Ortschaftsratssitzung.
Besitzer muss nun Leitung zurückbauen
An Dreistigkeit wohl nicht zu überbieten ist deshalb die Tatsache, dass in einer Laube ein doch recht großer Swimmingpool errichtet wurde, was alleine schon nicht zulässig wäre; der Besitzer habe aber auch noch eine Wasserleitung durch den allgemeinen Zufahrtsweg gegraben, um bequem und kostenlos seinen Pool zu füllen. "Der bekommt einen Schuss vor den Bug und muss die Leitung rückbauen", so ein sichtlich genervter Ortsvorsteher.
Der Rastplatz Pfingstbrunnen, unweit der Gartenanlage am Hangtrauf zum Neckartal gelegen, ist ein sonniges und zugleich schattiges Plätzchen, bei dem man mit der Familie oder im Freundeskreis herrlich verweilen kann. Eine Schutzhütte mit Sitzbänken, eine Grillstelle und ein Brunnen, dessen Wasser aus der Quelle im Pfingstwasen ungefähr 200 Meter Richtung Osten kommt, laden zum Grillen ein. Aber auch hier werde die Idylle gestört, indem der Wasserablauf vom Brunnen immer wieder mit Tannenzapfen verschlossen werde und so ganze Flächen rund um dem Grill- und Rastplatz in einen See verwandelt werden, berichtete Ortsvorsteher Hipp.