220 Kilogramm Müll – mitten in der Natur! Nur um sich die Kosten für die fachgerechte Entsorgung zu sparen, hat ein unbekannter Täter Baumaterialien im Wald nahe Wiesenstetten zurückgelassen.
Empfingen-Wiesenstetten - Die Gemeinde richtet klare Worte an den Täter: "Nicht mit uns", "Depp" und "Müllschwein" ist auf Empfingens Facebook-Seite zu lesen. Dort hat die Gemeinde öffentlich gemacht, dass sie nach einem Müllsünder fahndet, der Baumaterialien im Wald hinterlassen hat.
Auf Nachfrage teilt Ortsbaumeister Jochen Seibold mit, dass der Müll zwischen Wiesenstetten und Dommelsberg, rund 50 Meter neben der K 4766 und in unmittelbarer Nähe des Grillplatzes "Auchtert" vorgefunden worden sei.
Es habe sich um Reste von Fassadenplatten eines Wärmeverbundsystems aus Schaumstoff gehandelt, die normalerweise zur Isolation an Gebäuden angebracht werden.
Entsorgung dauert sechs Stunden
Die Menge: 220 Kilogramm. Das steht auf dem Wiegeschein der Deponie. Drei Mitarbeiter des Baubetriebsamts hatten das Material auf den Recyclinghof nach Rexingen gefahren, wo es fachgerecht entsorgt worden ist. Sechs Stunden lang waren die Mitarbeiter mit den Hinterlassenschaften des Müllsünders beschäftigt.
Die Polizei sei eingeschaltet worden, so Seibold. "Einen Verdacht gibt es bereits", schreibt die Gemeinde Empfingen auf ihrer Facebook-Seite. Das Polizeipräsidium Pforzheim teilt auf Nachfrage mit, dass die Ermittlungen aufgenommen worden seien. Allerdings habe man noch keinen Verursacher feststellen können.
"Solche Fälle kommen immer mal wieder vor", heißt es von Seiten der Polizei. Der Grund sei immer derselbe – die Verursacher wollen sich die Kosten einer fachgerechten Entsorgung sparen. Ortsbaumeister Seibold rechnet vor, was diese gekostet hätte: "Wenn man mit 300 Euro pro Tonne rechnet, wären das gerade einmal 66 Euro!" Er berichtet, dass es immer wieder ähnliche Fälle gibt. "Solch große Mengen sind aber selten. Meistens sind es Müllsäcke oder Elektrogeräte."