"Hondsbronzer" sind heute beispielsweise noch in der Calmbacher Bergstraße zu sehen. Foto: Bechtle

"Hondsbronzer" nannte man die Prell- oder Abweichsteine, die früher an den Hausecken angebracht waren. Besonders da, wo die damaligen Fahrzeuge, also Karren, Fuhrwerke oder Kutschen mit eisenbeschlagenen Rädern sonst an Häusern Schäden angerichtet hätten.

Bad Wildbad - Prell- oder Prallsteine, Radabweiser oder Radstößer gibt es heute fast keine mehr, da zum einen die Räder der heutigen Fahrzeuge nicht mehr mit Eisen beschlagen sind, zum anderen die Fahrer der Autos mehr Sorge um ihr "heilix Blechle" haben und deshalb vorsichtig um scharfe Abbiegungen fahren.

In Calmbach gibt es sie aber noch: die "Hondsbronzer" an der Bergstraße und dort direkt am Goßweilerhaus, in dem sich das Heimat- und Flößermuseum befindet. Sie sind zum Gebäude hin geneigt, denn die Prellsteine müssen niedriger als die Radnaben sein, um die zu nahe heranfahrenden Räder nicht zu hemmen, sondern nur abgleiten zu lassen. In der Bergstraße sind die beiden Prallsteine relativ hoch, da die Holzfuhrwerke auch große Räder aufwiesen. Ja, und warum man diese Steine "Hondsbronzer" nannte, das lässt sich leicht erklären: Weil Hunde dort gerne mal ihre Beinchen hoben.

Anzeige aufgegeben

Anders ist es mit den "Eckenscheißern", die sind beweglich. Und die gibt es auch heute noch. Diese Zeitgenossen benutzen wenig eingesehene Ecken an Gebäuden, um, vor allem spät nachts nach dem Kneipenbesuch, ihre Notdurft abzulassen. Leider geschah dies auch in Bad Wildbad in der Hauswiesenstraße bereits mehrmals in den vergangenen Wochen. Die Hausbesitzer sind verständlicherweise darüber sehr verärgert, denn sie müssen diese Verunreinigungen entfernen und haben deshalb auch Anzeige erstattet.

Seit vielen Jahrzehnten wohnt Romeo Pacella in Wildbad, und leider ist die hintere Hausecke seines Gebäudes sozusagen im Lichtschatten der König-Karl-Straße und wird immer wieder als Urinierecke benutzt. In der vergangenen Woche ging es noch schlimmer zu, und Romeo Pacella sowie ein Helfer hatten am folgenden Vormittag die unangenehme Aufgabe, die nächtlichen Fäkalien mit Wasserschläuchen zu entfernen. Jetzt überlegt er sich, wie er diesen Schweinereien begegnen kann.