Wie hier Anfang März haben sich die IG-Metall-Vertrauensleute bereits mehrfach für die Auszahlung des "Trafobausteins" eingesetzt. Foto: IG Metall/Faigle

Die IG Metall treibt ihre Forderungen nach Auszahlung des Trafobausteins weiter voran. Bei Kern-Liebers kann dazu ein Aushang eingesehen werden.

Schramberg-Sulgen - "Es reicht!" lautet die klare Botschaft des Flugblatts der Gewerkschaft, das überschrieben ist mit "Klare Botschaft an Herrn Dr. Speckert. Trafobaustein muss ausbezahlt werden!" Der Streit mit dem Sulgener Unternehmen über das laut IG Metall tariflich vereinbarte Geld schwelt nun bereits seit einigen Wochen, die Vertrauensleute und Gewerkschaftsvertreter hatten auch schon früh morgens an den Werkstoren Flugblätter verteilt. Kern-Liebers gab bislang zu verstehen, dass Interna "seitens des Unternehmens grundsätzlich nicht in der Öffentlichkeit kommentiert, beziehungsweise diskutiert werden".

Verstoß gegen firmeneigene Werte

"509 Beschäftigte haben bisher die Resolution der Vertrauensleute unterschrieben. Damit unterstreichen viele Beschäftigte, dass sie auf den Trafobaustein nicht verzichten werden", heißt es in erwähntem Aushang. Die Geschäftsführung sei jedoch leider nicht bereit, mit der IG Metall ein zeitnahes Gespräch zu führen – damit verstoße Geschäftsführer Erek Speckert gegen die firmeneigenen und auf der Internetseite vorgegebenen Werte von Kern-Liebers. Dort sei unter den Unternehmenszielen nachzulesen, "dass mit den Mitarbeitern vertrauensvoll zusammen gearbeitet wird". Die IG Metall zitiert: "Auf offene und ehrliche Kommunikation legen wir besonderen Wert. Probleme, Unklarheiten und Unzufriedenheit sprechen wir frühestmöglich an, um möglichst schnell eine für alle Beteiligten akzeptable und angemessene Lösung zu finden." Der "krasse Widerspruch zwischen Anspruch und Wirklichkeit" mache einen "fast sprachlos".

So geht es weiter

Nun sei die IG Metall gezwungen, "Vorbereitungen zu treffen für eine arbeitsgerichtliche Auseinandersetzung". Für eine Klage vor dem Arbeitsgericht sei der Schritt zwingend vorgesehen, den nicht ausbezahlten "Trafobaustein" vorher geltend zu machen. Das bedeute, "dass wir als IG Metall für das anspruchsberechtigte Mitglied den Arbeitgeber anschreiben und dabei den Entgeltverlust beziffern und einfordern". Das genaue Vorgehen werde in einem Mitgliederbrief mitgeteilt, der bereits unterwegs sei, heißt es abschließend.