Ein Doppelstockzug der Schwarzwaldbahn Foto: von Ditfurth

Bei der Bahn im Südwesten klemmt es gleich auf mehreren Strecken. Falsche Reiseauskünfte und größere Verzögerungen sorgen für Ärger bei den Reisenden.

Offenburg - Bei der Bahn im Südwesten läuft es derzeit an gleich mehreren Stellen nicht rund. Im Schwarzwald lässt die Reiseauskunft Menschen fälschlicherweise auf schnellere Fahrten hoffen. Der Gäubahn attestiert eine Analyse umfangreiche Ausfälle durch Baustellen.

So besteht bei der Reiseauskunft für die Schwarzwaldbahn zwischen Karlsruhe und Konstanz derzeit ein folgenreicher Fehler: Verbindungen werden bei den Zeitangaben als durchgehend und damit vergleichsweise schnell dargestellt, obwohl immer noch Busse als Zugersatz auf einem Streckenteil verkehren.

Reisende müssen mehr Zeit einplanen

Das bedeutet, dass Reisende in der Regel deutlich mehr Zeit einplanen müssen, als bei der Reiseauskunft angegeben. Die Deutsche Bahn bestätigte auf Anfrage den Fehler und versprach eine Aktualisierung der Fahrpläne an diesem Mittwoch.

In den Fahrplänen, die sich als unkorrekt herausstellten, wird für eine Fahrt der Schwarzwaldbahn von Offenburg nach Donaueschingen eine Fahrzeit von einer Stunde und 15 Minuten angegeben.

Es seien "0 Umstiege" nötig. Wegen der Busfahrt auf einem Streckenteil und den teilweise langen Umsteigezeiten dauert die Fahrt jedoch nach früheren Angaben rund eine Stunde länger.

Auch auf der Gäubahn von Stuttgart über Horb nach Singen müssen Bahnreisende laut einer Analyse des Bundestagsabgeordneten Matthias Gastel mit größeren Verzögerungen und Ausfällen rechnen.

Bereits an 19,5 Prozent der Tage in diesem Jahr sei die Gäubahn durch Baustellen unterbrochen gewesen, teilte der Grünen-Angeordnete für den Wahlkreis Nürtingen mit. Rechne man Sperrungen hinzu habe es sogar an jedem vierten Tag Einschränkungen gegeben.

Zweigleisiger Ausbau im Jahr 2023

Die Sprecherin der Bahn teilte dazu mit, um die erforderliche Modernisierung der Infrastruktur voranzutreiben, investierten Deutsche Bahn, Bund und Länder auf Rekordniveau. Wenn man Maßnahmen verschieben und mit anderen bündeln könne, tue man das.

Bauen sei alternativlos, sagte die Sprecherin. So werde etwa der Gäubahn-Abschnitt zwischen Horb und Neckarhausen bis 2023 zweigleisig ausgebaut.