Achtung, Knöllchen: Mehr als 200 Bußgeldbescheide hagelte es am Wochenende aufgrund von Park- und Verkehrsverstößen entlang der Schwarzwaldhochstraße. Foto: AdobeStock_ferkelraggae

Von wegen "Über allen Gipfeln" ist Ruh’": Auf den Höhenlagen des Schwarzwalds gab es zuletzt viel Betrieb. Doch nicht nur Park-, sondern auch Müllsünder waren unterwegs. Eine komplette Wohnungseinrichtung wurde nahe der Zollstockhütte gefunden.

Freudenstadt - Die illegale Müllentsorgung wurde der Nationalpark-Leitung am Montag gemeldet, so deren Pressestelle auf Anfrage unserer Redaktion. Dort geht man davon aus, dass der Müll wahrscheinlich zwischen dem 5. und 9. Januar in einem Waldbereich nahe der Zollstockhütte abgeladen wurde, da an der Stelle vorher und auch nachher Schnee lag. Bei Schnee sei es eher unwahrscheinlich, dass jemand dorthin in den Wald fahre.

Es scheint eine relativ große Menge zu sein, für deren Entsorgung es vermutlich mindestens einen Transporter oder mehrere Fahrten mit einem Auto brauchte, so die Pressestelle weiter. Ob gefährliche Stoffe dabei seien, lasse sich nicht genau sagen, aber nach einer ersten Sichtung handle es sich wohl nicht um Sondermüll, sondern um sperrigen Hausrat.

Relativ gut sichtbar und weit im Wald

Größere Müllablagerungen im Wald gebe es immer mal wieder, diese fänden sich in der Regel aber an Parkplätzen und Haltebuchten an den großen Straßen, an denen man unauffällig anhalten könne. Gebe es einen Hang, werde der Müll in die Tiefe gekippt, wo er unter Umständen auch länger unentdeckt bleibe. Insofern sei die Müllablagerung an der Zollstockhütte ungewöhnlich, da relativ gut sichtbar und relativ weit im Wald gelegen.

In den allermeisten Fällen handle es sich im Nationalpark um kleine Müllablagerungen wie Flaschen oder Taschentücher. Mitarbeiter der Nationalpark-Verwaltung würden diese in der Regel aufsammeln und entsorgen.

Größere Müllablagerungen würden dem zuständigen Landkreis gemeldet, der für die Entsorgung verantwortlich ist. Das gilt voraussichtlich auch für den Fall an der Zollstockhütte. Die Meldung des Müllfunds werde gerade intern bearbeitet und dann vermutlich an den Kreis Freudenstadt weitergeleitet. Eine Anzeige sei nicht erstattet worden, heißt es bei der Pressestelle des Nationalparks.

Jede Menge "Tickets" für Falschparker

Wenn Müll im Wald illegal entsorgt werde, handle es sich meistens um eine Ordnungswidrigkeit, und da werde wohl das Landratsamt tätig werden, wenn es den Verursacher ermittelt hat. Die Abholung und Entsorgung der Müllablagerung könne allerdings – der Schneelage geschuldet – noch einige Zeit dauern.

Wieder weg sind die meisten Autofahrer, die in Kniebis und entlang der Schwarzwaldhochstraße für verstopfte Straßen und Parkchaos gesorgt hatten. Die rund 1000 bis 1200 Parkplätze in Kniebis und Umgebung seien den ganzen Tag über restlos besetzt gewesen, genauso wie sämtliche Anwohnerparkplätze und -Einfahrten sowie die Feuerwehrzufahrt, so der Kniebiser Ortsvorsteher Helmut Klaißle.

Das Ordnungsamt sei am Wochenende ebenfalls in Kniebis tätig gewesen und hat laut Freudenstadts Oberbürgermeister Julian Osswald eine "erhebliche Zahl von Verwarnungen" ausgestellt. Die Anzahl liege im mittleren zweistelligen Bereich.

Der OB ging auch auf die Frage ein, ob eine Abschleppen der Falschparker möglich sei. Seit wenigen Tagen vor Weihnachten liege ein Angebot von einem Abschleppunternehmen aus Offenburg vor, das sich dazu bereit erklärt, die Autos abzuschleppen und auf einen eingezäunten Parkplatz zu stellen. Die Stadtverwaltung würde dies gerade prüfen, so Osswald.

Etwas genauer beziffert derweil die Pressestelle des Polizeipräsidiums Offenburg die Zahl der "Tickets", die Polizisten entlang der Schwarzwaldhochstraße ausgestellt haben. Mehr als 200 Autofahrer müssen sich nun auf Bußgeldbescheide gefasst machen. Zudem bearbeiteten die Beamten des Polizeipräsidiums Offenburg gut 30 Notrufe und mehrere Verkehrsunfälle am Wochenende auf der Schwarzwaldhochstraße.