Die Postfiliale in der Trossinger Hauptstraße bleibt erhalten, doch die dortige Postbank wird auf 30. Juni geschlossen. Die Verantwortlichen nennen die Gründe dafür.
Ja, es stimme, „die Postbank zieht sich aus den Filialen der Post zurück“ bestätigte auf Anfrage Luca Crudo, Leiter der Postfiliale in der Trossinger Hauptstraße 30. Das gehe auf einen bundesweiten Beschluss schon vor mehreren Jahren zurück, so Crudo, dessen Bruder seit dem 1. August 2023 Betreiber der Trossinger Postfiliale mit Postbank ist. Schone mehrere Jahre länger betreibt dieser auch die Filialen in Furtwangen, Schramberg und St. Georgen.
„Die Schließung der Postbank ist schlecht für die Kunden, aber auch für uns, denn uns fehlt ein Teil des Umsatzes“ so Crudo. Dennoch habe man vor, weiterhin die Postfiliale zu betreiben.
„Mal schauen, ob es sich lohnt, denn die Miete in Trossingen ist im Vergleich zu den anderen Filialen sehr teuer, die Löhne für eine Mitarbeiterin und mich kommen ja noch hinzu“, fasst er zusammen. Deshalb habe man schon vor einiger Zeit italienische Waren hinzugenommen „doch diese waren im Einkauf zu teuer und haben sich nicht rentiert“, erklärt Luca Crudo mit Blick auf das ganz neue Sortiment mit Bekleidung.
Der Drucker fehlt schon länger
In einem ersten Schritt sei von der Postbank bereits vor anderthalb Monaten der Kontoauszugsdrucker rausgenommen worden. Überweisungen, Kontostands-Abfragen, sowie Ein- und Auszahlungen auch auf dem Sparbuch seien jetzt noch bis zum 30. Juni möglich. Die Postfiliale bleibt derweil wie bisher geöffnet und zwar von Montag bis Freitag von 9 bis 12.30 und von 14 bis 17 Uhr, sowie samstags von 9 bis 12.30 Uhr.
Postbank nennt Kundenverhalten als Grund
Seitens der Postbank sagte ein Sprecher auf Anfrage der Redaktion, dass es sich bei der Trossinger Postbank um keine direkte Filiale der Postbank, sondern eine Partner-Filiale der Deutschen Post handle. Neben ihren eigenen Filialen bietet die Postbank bislang in einem kleinen Teil dieser Partnerfilialen einfache Bankdienstleistungen wie Ein- und Auszahlungen oder Abgabe von Überweisungen an. Vertragspartner sind hier der jeweilige Einzelhändler und die Deutsche Post. „Wir überprüfen regelmäßig das Netz dieser Partnerfilialen mit Bankdienstleistungen in Bezug auf Kundenverkehr, Produktnutzung und Kosten. Dabei beobachten wir schon länger, dass Kundinnen und Kunden ihre Bankgeschäfte zunehmend online durchführen und der Anteil bargeldloser Zahlungen steigt – und zwar über alle Altersklassen hinweg“, erläutert der Sprecher die Beweggründe.
Diese Veränderungen hätten dazu geführt, dass Kundinnen und Kunden die Bankdienstleistungen in den Filialen weniger stark nachfragten. „Aktuell nutzen unsere Kunden die Post-Partnerfilialen vor allem für Bargeld-Dienstleistungen; hier bieten wir mit unseren eigenen Filialen, eigenen Selbstbedienungs-Geräten und unseren verschiedenen Drittpartnern unverändert eines der dichtesten Netze in Deutschland und wollen dieses auch zukünftig aufrechterhalten und weiter ausbauen“, so der Sprecher weiter. Die nächste dieser Filialen unterhält die Postbank in Rottweil.
Mit Blick auf das geänderte Kundenverhalten habe man sich entschieden, in den Partnerfilialen der Deutschen Post Bankdienstleistungen schrittweise bis Ende 2025 nicht mehr anzubieten, so auch in Trossingen. Die Kundinnen und Kunden sollen vorab über Handzettel in der Filiale informiert werden.
Wo bekommt man Bargeld her?
Kundinnen und Kunden, die in Trossingen Bargeld abheben möchten, können das laut dem Sprecher – zu den entsprechenden Öffnungszeiten, allerdings auch nur dann – in den Rewe-Märkten, im dm-drogeriemarkt, bei Norma, Netto, Lidl, Aldi, Edeka und im Müller-Drogeriemarkt tun. Überweisungsträger könne man auch künftig mit einem Girobriefumschlag an die Kontoführung der Postbank schicken. Girobriefumschläge sind bereits an die Kontoführung adressierte und frankierte Kuverts, mit denen man beleghafte Überweisungsvordrucke in den nächsten Briefkasten werfen kann. Die Umschläge seien in den Filialen der Postbank erhältlich. Dieser Service ist bei einigen Kontomodellen allerdings nicht im Preis inbegriffen. Überweisungsträger könne man auch in einen gewöhnlichen Briefumschlag stecken, ausreichend frankieren und direkt an die Postbank schicken, so der Sprecher.