Ein Heißluftballon mit 20 Touristen an Bord ist in eine Zuckerrohrplantage im Westen von Luxor gestürzt. Dabei sind 18 Menschen ums Leben gekommen. Foto: dpa/AP

Mit einem Ballon schweben Touristen am frühen Morgen über die malerische Nil-Landschaft. Dann reißt ein Schlauch. Gas tritt aus. Brennend stürzt der Heißluftballon auf ein Feld bei Luxor. Fast 20 Menschen sterben.

Luxor/Kairo - Der Absturz eines Heißluftballons hat 19 Menschen im ägyptischen Touristenort Luxor das Leben gekostet. 18 von ihnen starben sofort. Die meisten Opfer waren Touristen. Einer von drei Passagieren, die sich mit einem todesmutigen Sprung aus dem brennenden Ballon retten wollten, erlag im Krankenhaus seinen Verletzungen. Ein kaputter Gasschlauch soll das Unglück am Dienstagmorgen verursacht haben. Das berichtete das Nachrichtenportal „Al-Ahram“ unter Berufung auf einen Mitarbeiter der Firma, bei der die Touristen den Ballonflug gebucht hatten.

Bei den Toten handelt es sich nach Angaben der Sicherheitsbehörden um neun chinesische Touristen, vier Japaner, zwei Franzosen, zwei Briten sowie einen Urlauber aus Ungarn. Auch eine ägyptische Reiseführerin war unter den Opfern. Die Behörden erließen für unbestimmte Zeit ein Verbot für Ballonfahrten in der Tempelstadt am Nil. Der ägyptische Ballonführer und zwei britische Touristen sprangen, während der Ballon zu Boden taumelte, aus dem brennenden Korb. Sie wurden den Angaben des Gesundheitsministeriums zufolge mit schweren Verletzungen in das Internationale Krankenhaus von Luxor gebracht, wo einer der beiden Briten später starb. Der Ballonführer erlitt Verbrennungen dritten Grades.

Erst reißt der Schlauch, dann explodiert der Gastank

Der Mitarbeiter der Ballonflug-Firma sagte, der Schlauch sei kurz vor der geplanten Landung in einem Dorf westlich von Luxor gerissen. Die anschließende Explosion des Gastanks habe den Ballon erst in rasender Geschwindigkeit auf eine Höhe von 400 Metern aufsteigen lassen. Danach sei der obere Teil des Ballons zerplatzt. Der Korb mit den Touristen stürzte auf ein Zuckerrohrfeld neben der Ortschaft Al-Dhabaija im Bezirk Al-Kurna. Nach ersten Erkenntnissen der Ermittler hatte ein Seil den Schlauch, durch den das Gas strömte, beim Landemanöver beschädigt. Luxor ist mit seinen Tempelanlagen und unterirdischen Gräbern aus der Pharaonenzeit ein Touristenmagnet.

Exkursionen mit dem Heißluftballon sind sehr beliebt - allerdings gab es immer wieder schwere Unfälle. Im Frühjahr 2009 stürzte ein Ballon ab, 16 Touristen wurden verletzt. Im Februar 2008 stießen drei Heißluftballons zusammen. Damals erlitten sieben Insassen Verletzungen.