Melissa Steinmann ist eine von elf Initiatorinnen. Foto: Steinmann

Zum zweiten Mal erstrahlt Mundelfingen während der Adventszeit in einem besonderen Glanz. Elf einheimischen Bürgerinnen ist das Schauspiel zu verdanken, die es als ihre Herzensangelegenheit ansahen, der Tristesse der Pandemie hoffnungsfroh und mit hellem Licht zu begegnen.

Hüfingen-Mundlefingen - Zwischen dem ersten Advent und den Weihnachtsfeiertagen wirkt dieser strahlende Glanz von Tag zu Tag stärker. Jahrelang begegneten sich die Mundelfinger in den Zeiten vor der Pandemie an den Abenden der Adventssonntage an unterschiedlichen Treffpunkten im Ort, um sich auf die Weihnachtszeit einzustimmen. Doch was tun, wenn derartige Veranstaltungen nicht mehr stattfinden dürfen?

Elf Frauen sind Initiator

"Wir – das sind Anita Springindschmitten, Claudia Friedrich, Kathrin Schwarz, Kerstin Hasenfratz, Melanie Welte, Nadine Walz, Ramona Bausch, Sonja Mäder, Yvonne Trenkle und Patricia Welte – überlegten uns, wie wir in Mundelfingen die Vorfreude auf das Weihnachtsfest trotz aller Einschränkungen erhalten können", erzählt Melissa Steinmann, die elfte Frau im Bunde. "Nach mehreren Überlegungen und Gesprächen entschieden wir uns, eine ähnliche Aktion auf die Beine zu stellen, wie wir sie in Dillendorf gesehen hatten." Mit der Idee, täglich zwischen dem 1. und 24. Dezember ein weiteres adventlich gestaltetes Fenster im Ort zum Erstrahlen zu bringen, rannte das Adventsteam offene Türen ein. Rasch kristallisierte sich heraus, dass sich die Bevölkerung mit Elan und reichlich Ideen an der Adventsfensteraktion beteiligte.

Unterschiedliches zu bestauenen

Genau so schnell war klar, dass der Begriff Adventsfenster nur ein Oberbegriff war. So weisen selbst geschnitzte und bunt bemalte Heilige Drei Könige auf den Weg hin, der ihnen bis Bethlehem bevorsteht. Hoffnung verbreiten auch die unterschiedlich gestalteten Krippen – in den Fenstern vor den Haustüren oder in den Vorgärten. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt und es bleibt allen Mitwirkenden selbst überlassen, wie sie auf die Weihnachtszeit einstimmen. Ein vorweihnachtlich dekorierter und selbst gebauter Schrein ist genauso zu bestaunen wie vorweihnachtliche Scherenschnittfiguren, die hinter einem Fenster eine besondere Stimmung erzeugen.

In der Regel bis Mitternacht beleuchtet

Von Bedeutung ist, dass jedes neu hinzukommende Fenster jeden Abend zwischen 17 und 19 Uhr hell erleuchtet ist. Zudem sind alle Fenster so angeordnet, dass sie auf einem Abendspaziergang durch den Ort den Fußgängern und Passanten ausreichend Zeit zur Besinnung geben. In der Regel bleiben alle Adventfenster jeden Abend ungefähr bis Mitternacht erleuchtet. Stellvertretend erzählt Victor Bader von seiner Idee zur Gestaltung des Adventsfensters: "Bergweihnachten haben mir schon immer gefallen. Die Adventsfensteraktion motivierte mich, eine derartige Kulisse zu gestalten." Mit seiner Frau Waltraud investierte er ein paar Dutzend Stunden, bevor die Landschaft ihren Vorstellungen entsprach.

Es soll keine Pflicht werden

"Wichtig war es uns, dass sich in diesem Jahr andere Personen daran beteiligen können als im Vorjahr", sagt Melissa Steinmann. Für niemanden sollte es gleichwohl zur Pflicht werden, sich an einer solchen Aktion zu beteiligen. Das Ergebnis könne sich sehen lassen. "Sollte es wieder einmal möglich sein, können wir uns auch vorstellen, jedes neu erleuchtete Fenster mit ein paar Liedern oder Geschichten und einem kurzen geselligen Beisammensein zu eröffnen", so Steinmann.