Gruppenbild mit zwei besonderen Herren auf dem Weihnachtsweg in Obernheim : Birgit Weiß hat nette Gesellschaft von zwei Schneemännern. Foto: Weiger

Wichtel, Engel und Lichter überall: Der Weihnachtswanderweg in Obernheim bietet auch in diesem Jahr ein zauberhaftes Ausflugsvergnügen an der frischen Luft.

Obernheim - Nie hätte Initiatorin Ellen Moser mit solch einer großen Resonanz gerechnet, als sie im November 2020 eine WhatsApp-Nachrichtung an ein paar Freundinnen schickte. In der Nachricht warb sie, konfrontiert mit viel coronabedingter Ruhe, um "Helferle" für einen Weihnachtswanderweg. "Die

Resonanz darauf hat mich wirklich umgehauen", sagt sie und lächelt. Nachricht um Nachricht ploppte auf. Alle wollten mitmachen. Obernheim war – auf Abstand und dennoch gemeinsam – im Bastelfieber. Es wurde gehämmert, geschnitzt, gesägt, genäht, geklebt, gestrickt und gehäkelt. Der eine hatte Holz übrig, der andere bunte Kugeln, der dritte half unbürokratisch beim Transport. Man fand, und das faszinierte die Organisatorin in hohem Maße, stets kontaktlos zueinander. Und das, obwohl so viel Zwischenmenschliches pandemiebedingt auf der Strecke bleiben musste.

Ereignisarme Adventszeit

In diesem Jahr geht das Projekt in die zweite Runde – eine besondere Erfolgsgeschichte in besonderen Zeiten also. Denn pandemiebedingt sehen sich die Menschen neuerlich mit einer eher ereignisarmen Adventszeit konfrontiert. Zig Familien haben deshalb am zweiten Weihnachtswanderweg gewerkelt, genauso etliche Vereine, der Kindergarten oder die Grundschule. Wie im vergangenen Jahr schlängelt sich der weihnachtliche Weg auf rund drei Kilometern auf dem Obernheimer Baumlehrpfad idyllisch durch den Wald.

Los geht es am Spielplatz beim TSV-Sportheim. Zig adventliche Stationen verzaubern den Wald mit weihnachtlichem Glanz: mit Lichtern, Kugeln, Stoffsternen, überdimensionalen Adventskränzen oder einem Lebkuchen-Knusperhäuschen. Shaun, das freche Schaf, und Olaf, der lustige Schneemann aus Disneys Eisprinzessin, haben ebenfalls den Weg auf des Heubergs Höhen gefunden.

Das ganze Dorf hilft mit

Die Initiatorin ist stolz auf ihre Obernheimer: "Mir geht wirklich das Herz auf." Eines war der Begründerin des Weihnachtswegs wichtig: Die gesamten Installationen müssen ohne Eingriffe an der Natur halten und in Position gebracht werden können.

Ellen Moser, ihre Schwester Birgit, deren Sohn Jacky sowie die Freundin Birgit Weiß freuen sich bei einem ersten Rundgang über den Weihnachtswanderweg über frisch gefallenen Pulverschnee – perfekt für die erste Weihnachtsstimmung. Und immer wieder fällt ihnen auf, dass der Weg stetig "wächst" Viele Bürger, erzählt Birgit Weiß, kämen auch jetzt noch spontan mit eigenen Dekorationen dazu. "Eigentlich sind wir nie fertig", sagt sie und lacht. "Da kommt man wieder einmal vorbei – und schwupps, sitzt ein neues Engelchen da."

Etwas zu rätseln gibt es auf der Strecke außerdem. Wer gut aufpasst und die 24 Holz-Tännchen im Wald entdeckt, findet ein Lösungswort. Bei aller Freude über viele begeisterte Besucher bittet Ellen Moser die Gäste dringend, sich an die bekannten Coronaregeln zu halten.

Weitere Informationen

Der zweite Obernheimer Weihnachtswanderweg startet am Spielplatz beim TSV-Sportheim auf der Blah. Der Weg ist – bei guter Witterung – mit Rollstuhl, Kinderwagen oder Rollator befahrbar. Es wird kein Eintritt verlangt. Wer der rührigen Initiative allerdings eine kleine Spende zukommen lassen möchte, kann dies über ein Konto bei der Gemeinde Obernheim tun. Unterstützt wird mit dem Geld – wie im vergangenen Jahr – die Jugendarbeit der Obernheimer Vereine.