Karl Geiger landete beim ersten Kräftemessen der Skispringer auf dem Treppchen. Foto: Momot

Die Saisoneröffnung der Skispringer im sommerlich heißen Wisla zeigte Licht und Schatten. Zwei kamen sehr gut zurecht.

Karl Geiger sprang aufs Podest, der Hinterzartener Stephan Leyhe hatte wie erwartet Probleme mit der Adam-Malysz-Schanze.

 

Stählerne Nerven

Am Samstag zeigte Geiger bei schwierigen Windbedingungen, was in ihm steckt. Während viele polnische Starter ihren Heimvorteil auf ihrer Hausschanze voll ausspielten und Dawid Kubatzki vor Kamil Stoch den Sieg davontrug, sprang Geiger mit stählernen Nerven nach 123,5 Metern im ersten Durchgang noch von Platz 6 mit einem Flug auf 126 Meter auf Platz 3 – mitten hinein in die Phalanx der von den Anhängern lautstark bejubelten Heimtruppe. "Es ist einfach schön, nach vier Monaten wieder einen Wettkampf zu haben und dann auch noch auf das Podest zu springen", erklärte Geiger glücklich.

Polen beim Heimspiel stark

Der erste Wettbewerb des Sommer-Grand-Prix’ bleibt dagegen dem Schwarzwälder Leyhe in eher unguter Erinnerung. Schon im ersten Durchgang war es, wie er erwartet hatte, durchwachsen gelaufen, im zweiten fiel er auf den 30. (und letzten Platz der Finalisten) zurück.

Stephan Leyhe hat Probleme

Unter den ersten zehn Athleten waren sieben Polen, Pius Paschke rangierte auf Rang elf, Andreas Wellinger wurde 13. Am Sonntag reduzierten die Gastgeber ihr Startkontingent, doch mit seinem Siegsprung verdrängte Routinier Kamil Stoch Andreas Wellinger (126,5/130,5) noch vom Podest, das von Dawid Kubatzki und Jakub Wolny komplettiert wurde. Wellinger war somit bester Nicht-Pole auf Platz 4, die weiteren Schützlinge von Bundestrainer Stefan Horngacher, Karl Geiger (6.) und Pius Paschke (9.), unterstrichen die guten Wochenend-Leistungen – und Stephan Leyhe seine Probleme auf der Schanze in Wisla. Er wurde 26.

Katharina Althaus "gut unterwegs"

Bei den Frauen, die am Samstagvormittag in Wisla sprangen, siegte die Slowenin Ursa Bogataj. Katharina Althaus ("die Schanze ist nicht ganz so easy") hatte im zweiten Durchgang Pech mit dem Wind und belegte Rang fünf. Dabei sah der Abstand zur Spitze "ein bisschen groß aus", wie Bundestrainer Maximilian Mechler meinte, "aber grundsätzlich ist die Katha gut unterwegs".

Maximilian Mechler zufrieden

Für Begeisterung sorgte der Auftritt von Selina Freitag, die das ganze Wochenende über großartige Leistungen brachte und mit dem siebten Platz belohnt wurde, Pauline Hessler wurde Neunte, Anna Rupprecht 12. "Sicher: Es sind noch nicht alle Top-Athletinnen am Start, und man weiß noch nicht, was es wert ist", gab Mechler zu, "aber wir sind mit dem Start erst mal sehr zufrieden."

Selina Freitag kratzt am Podest

Auch am Sonntag setzte sich der Trend fort: Diesmal durften die Frauen nach den Männern ran, und Selina Freitag kratzte als Vierte am Podest. 8,9 Punkte fehlten ihr auf die überraschend starke Französin Josephine Pagnier. Beim slowenischen Doppelsieg – Nika Kirznar vor Ursa Bogotaj – landete Katharina Althaus auf Platz 6, Anna Rupprecht auf 12 und Pauline Hessler auf 13.