Der ADAC hat unbewirtschaftete Rastplätze getestet. Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Mehr als jeder fünfte unbewirtschaftete Autobahnrastplatz ist in einem ADAC-Test durchgefallen. Diese Anlagen wurden nur mit „mangelhaft“ oder „sehr mangelhaft“ bewertet, wie der Automobilklub in München mitteilte.

Mehr als jeder fünfte unbewirtschaftete Autobahnrastplatz ist in einem ADAC-Test durchgefallen. Diese Anlagen wurden nur mit „mangelhaft“ oder „sehr mangelhaft“ bewertet, wie der Automobilklub am Dienstag in München mitteilte. Nur zwei Plätze schnitten mit „sehr gut“ ab. Der ADAC testete bereits zum dritten Mal Rastplätze. In diesem Jahr bewerteten die Tester 50 Anlagen entlang der 15 längsten Autobahnen.

Die besten Rastplätze im Test waren Engelmannsbäke an der A1 in Niedersachsen und Plater Berg an der A14 in Mecklenburg-Vorpommern. Am schlechtesten schnitten die beiden in Hessen gelegenen Rastplätze Stadtwald an der A3 und Brühlgraben an der A5 ab. Sie ließen laut ADAC „alles vermissen, was Reisende bei einem Zwischenstopp an der Autobahn vorfinden sollten - saubere Sanitär- sowie gepflegte und beleuchtete Außenanlagen“.

Zwei Rastplätze erreichten null Punkte

Das wichtigste Testkriterium war demnach der Zustand der Sanitäranlagen. Mit „mangelhaft“ oder „sehr mangelhaft“ fielen hier 28 Prozent beziehungsweise 14 Rastplätze durch. Nur bei knapp der Hälfte aller Tests gab es keine Beanstandungen der optischen Sauberkeit. Bei 81 Prozent der Anlagen gab es Hinweise auf eine mangelnde Reinigung. Auch die Hygieneproben waren dem Automobilklub zufolge nur bei 18 Prozent unbedenklich. 

Zwei Rastplätze erreichten in der Kategorie der sanitären Anlagen null Punkte, weil die Toiletten dauerhaft und ohne Hinweis gesperrt waren und es zudem keine Alternative gab. Schwierig ist die Situation vor allem für Menschen mit Körperbehinderung: Wenn ein Behinderten-WC an der Autobahn ausgeschildert war, war es in knapp 80 Prozent der Fälle nur eingeschränkt nutzbar. Laut ADAC gab es mal keine Stützgriffe, mal war die Tür zu schmal oder schwergängig, mal gab es keine Möglichkeit, einen Notruf abzusetzen.

Am schlechtesten schnitten die getesteten Rastplätze beim persönlichen Sicherheitsempfinden der Nutzer ab - fast ein Drittel der Plätze fiel mit „mangelhaft“ oder „sehr mangelhaft“ durch. Zehn Anlagen verfügten demnach über keinen Notruf. Mehr als die Hälfte der Auto- und Lastwagenparkplätze waren zudem nicht oder nicht ausreichend beleuchtet. Positiv bewerteten die Tester, dass alle Toilettengebäude nachts mit Leuchten ausgestattet waren.

Tester untersuchten die 50 Rastplätze

Dem Automobilklub zufolge ergaben sich gegenüber dem letzten Test von vor vier Jahren „kaum positive Veränderungen“. Der ADAC erklärte, er erwarte von der Autobahngesellschaft als neuer Betreiberin der Rastplätze, dass sich der Gesamtzustand der Anlagen deutlich verbessere. Dazu sei es notwendig, dass auf allen Plätzen „ein hohes Maß an Sauberkeit, Sicherheit und Erholung“ geboten werde.

Die Tester untersuchten die 50 Rastplätze im Juni und Juli. Jede Anlage wurde dabei außerhalb der Ferienzeiten zweimal im Abstand von mindestens 24 Stunden überprüft.