„Blitzeis“, also sofort gefrierende Regen, sorgt am Mittwochmorgen für große Probleme im gesamten Kreis Calw. Foto: Ralf Klormann

Steter Nieselregen ist im Kreis Calw am Mittwoch auf eiskalten Boden gefallen. Das Ergebnis: Eisflächen auf Straßen und Wegen. Ein echtes Problem für Verkehrsteilnehmer – auch für Fußgänger. Bis 9 Uhr zählte das Polizeipräsidium Pforzheim bereits 70 Unfälle in seinem Einsatzgebiet.

Wer an diesem Mittwochmorgen unterwegs ist, dürfte unter anderem im Kreis Calw vielerorts nicht besonders schnell sein.

 

Gefrierender Regen hat Straßen und Wege in Eisflächen verwandelt. Längst nicht überall ist gestreut. Autofahrer bewegen sich im Schritt-, Fußgänger im Trippelschritt-Tempo vorwärts. Das hat einen einfachen Grund: Da die Temperaturen in den vergangenen Tagen deutlich unter dem Nullpunkt lagen, sind die Straßen und Gehwege so glatt, dass der Nieselregen sofort gefriert, sobald er auf dem Boden auftrifft. Die sich bildende Eisschicht kann sehr schnell wenige Millimeter bis zu einem Zentimeter dick werden.

Markante Glätte

Noch bis zehn Uhr warnt der Deutsche Wetterdienst vor „markanter Glätte“. Es besteht „erhöhte Glättegefahr durch gefrierenden Regen“.

Das Polizeipräsidium Pforzheim „warnt aktuell vor einer erhöhten Glättegefahr im gesamten Zuständigkeitsbereich. Aufgrund der aktuellen Witterungsbedingungen sind Straßen und Gehwege vielerorts extrem rutschig. Wir bitten alle Verkehrsteilnehmer um besondere Vorsicht.“ Beim Präsidium – zuständig unter anderem für die Landkreise Freudenstadt und Calw – gingen bis circa 9 Uhr knapp 70 Unfälle ein.

Tipps der Polizei

Zudem gibt sie Tipps zur Vermeidung von Unfällen.

„Im Fahrzeug: Reduzieren Sie Ihre Geschwindigkeit und fahren Sie vorausschauend. Vermeiden Sie abruptes Bremsen und Beschleunigen.

Fußgänger: Tragen Sie rutschfeste Schuhe mit gutem Profil. Gehen Sie langsam und achten Sie auf vereiste Stellen.

Radfahrer: Überlegen Sie, ob Sie auf alternative Verkehrsmittel umsteigen können. Fahren Sie besonders vorsichtig und meiden Sie glatte Straßenabschnitte.“

Allgemein gelte: „Bitte informieren Sie sich regelmäßig über die aktuelle Wetterlage und passen Sie Ihr Verhalten entsprechend an.“

Im sozialen Netzwerk Facebook warnte unter anderem die Abteilung Sulz am Eck der Freiwilligen Feuerwehr Wildberg bereits am späten Dienstagabend: „In der kommenden Nacht wird Regen erwartet welcher auf dem gefrorenen Boden für gefährliches Glatteis sorgen wird. Passen Sie Ihre Fahrweise den Verhältnissen an und kommen Sie gut ans Ziel.“ Darunter folgt die Warnung eines Nutzers vom Mittwochmorgen: „Bleibt lieber daheim Leute. Man kann kaum laufen, die Straßen sind dicht.“

Bad Wildbad ist spiegelglatt

Auch in der Bad-Wildbad-Gruppe auf Facebook wird gewarnt: „Achtung! Bad Wildbad ist spiegelglatt!“ Ein Nutzer bestätigt: „Wurde auch eben informiert, dass es wohl wirklich extrem ist und überall Leute ausrutschen und fallen, auch auf den Straßen. Wie eine Eisfläche über ganz Bad Wildbad.“ Und das dürfte in anderen Kommunen des Landkreises ähnlich sein. Äußerste Vorsicht ist also geboten, bis das gestreute Salz des Winterdienstes überall wirkt.

Das könnte auch noch einige Zeit so bleiben. Zwar soll es in den kommenden Tagen wärmer werden, allerdings bleiben die Nächte knackig kalt, sodass der Boden wieder gefrieren könnte. Allerdings sinkt die Regenwahrscheinlichkeit von 90 Prozent am Mittwoch bereits am Donnerstag deutlich ab.