In der letzten Pokalrunde erzielte Bösingens Andy Zimmermann (am Ball) einen entscheidenden Treffer. Foto: Holger Rohde

Mit der TSG Backnang kommt am Mittwochabend ein Oberligist zum WFV-Pokal-Achtelfinale zum VfB. Der Landesligist hat als Außenseiter absolut nichts zu verlieren.

WFV-Pokal, Achtelfinale: VfB Bösingen – TSG Backnang (Mittwoch, 18.30 Uhr). Scheinwerfer an, Vorfreude ausgepackt und los geht es. Wieder einmal steht auf dem Bösinger Sportplatz ein Pokalabend an. Und der zwei Klassen tiefere Landesligist kann ohne Druck gegen den Oberligisten auflaufen.

 

VfB-Trainer Peter Leopold und sein Team träumen – wie immer bei einer solchen Rollenverteilung – von der Sensation. „Wir sind heiß wie Frittenfett. Der Kader ist Pickepacke voll. Die Jungs wollen alles reinhauen, damit das Spiel interessant bleibt. Normal verliert man gegen einen Oberligisten von zehn Spielen neun. Wir hoffen auf den Tag mit dem einen Spiel. Angst vor dem Gegner haben wir nicht.

Spieler-Co-Trainer Torsten Müller merkt an: „Wir haben daheim gegen einen Oberligisten im Pokal noch nie verloren.“ Personell fallen nur Ben Fischer (Muskelprobleme) und Steffen Kramer aus. Flavio Ippolito (Grippe) ist wieder dabei, ebenso der in Mühlheim geschonte Andi Griesser.

Der Gegner

Der Oberligist wird von seinem früheren Torjäger Mario Marinic trainiert. Am Wochenende gab es gegen das Überraschungsteam TSV Essingen ein 2:3. Bitter: Die TSG führte bis zur 85. Minute noch mit 2:1. Das Tam um Kapitän Julian Geldner hat in Flavio Santoro den bekanntesten Akteur. Er spielte vergangene Runde noch in der Regionalliga beim FC 08 Villingen. Einen echten Torjäger hat die TSG indes nicht. Die 18 Treffer verteilen sich auf viele Schultern – Fabijan Domic (4), Terry Asare (3) und Geldner (3) trafen am häufigsten. In der Liga läuft es mit Platz acht und zwölf Punkten aus zehn Partien ordentlich. Unter anderem wurde gegen den FC 08 Villingen (1:0) und 1. CfR Pforzheim (5:2) gewonnen. Der kleine Haken: Auswärts stottert der Motor noch etwas.

Die Wege im Pokal

Bösingen setzte sich bisher gegen den FC Albstadt (4:3) sowie FC Rottenburg (2:1) durch. Backnang kam über den FSV Waiblingen (2:0) und TV Oeffingen (3:0) weiter. Vergangene Runde erreichte die TSG Backnang das Viertelfinale und scheiterte an der SGV Freiberg (1:5).

Pokalgeschichte

Die dicken Fische kamen schon oft auf den Bruckäcker: Im November 2022 zuletzt der VfR Aalen (0:2), 2019 der SSV Ulm 1846 (0:4). Die Liste der Pokalüberraschungen des VfB ist dabei lang. Es gibt wohl kaum einen Landesligisten, der in den vergangenen 18 Jahren so viele höherklassige Clubs eliminierte.

Mehrere Verbandsligisten (FC Rottenburg, Pfullingen, FC Holzhausen, SV Bonlanden) mussten bereits die Segel streichen. Besondere Highlights waren allerdings der 26. Juli 2019 (3:2 gegen Freiberg), 15. August 2017 (7:6 n.E. gegen Reutlingen) oder der 8. August 2007 (1:0 gegen Balingen).