"Black Panther" ist der erste Superhelden-Streifen, der als "Bester Film" bei den Oscars nominiert ist. Es ist aber nicht der einzige, besondere Meilenstein im Jahr 2019.

Die Academy Awards werden am 24. Februar 2019 zum 91. Mal vergeben. Auch in diesem Jahr gibt es wieder einige besondere Meilensteine unter den Oscar-Nominierungen. Ein Superhelden-Film hat bereits Geschichte geschrieben, doch auch Netflix kann groß auftrumpfen.

 

"Black Panther"

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Bei prestigeträchtigen Preisverleihungen werden Superhelden-Streifen und Comicbuch-Verfilmungen meist außenvor gelassen, sie brechen eher Rekorde an den Kinokassen. Daher hat "Black Panther" mit der Nominierung in der Kategorie "Bester Film" bereits Geschichte geschrieben. Das gelang zuvor noch keinem Superhelden-Film, nicht einmal "The Dark Knight" von Christopher Nolan (48). Ein Triumph würde im Hinblick darauf, dass der angekündigte Preis für populäre Filme bis auf Weiteres aufgeschoben wurde, ein deutliches Zeichen setzen. Die Konkurrenz ist 2019 aber groß.

"Black Panther" hat insgesamt Chancen auf sieben Goldjungen, darunter Hannah Beachler und Jay Hart für das beste Szenenbild. Beachler ist die erste afroamerikanische Frau, die in dieser Kategorie bedacht wurde. Ein weiterer Meilenstein.

"Roma"

Mit jeweils zehn Nominierungen gehen der Netflix-Film "Roma" und das Historiendrama "The Favourite - Intrigen und Irrsinn" als Favoriten ins Rennen um die Oscars. "Roma" beschert dem Streamingdienst Netflix die erste Nominierung in der Königskategorie "Bester Film". Der spanischsprachige Streifen zieht mit zehn Nennungen zudem mit "Tiger and Dragon" von Ang Lee (64) gleich, der 2001 als fremdsprachiger Film ebenfalls zehn Nominierungen abgestaubt hatte.

Netflix kann sich 2019 über insgesamt 15 Nominierungen freuen, das sind sieben mehr als 2018. Neben den zehn Nennungen für "Roma" ist der Western "The Ballad of Buster Scruggs" von den Coen-Brüdern in den Kategorien "Bestes adaptiertes Drehbuch", "Bestes Kostümdesign" und "Bester Filmsong" bedacht worden. Zudem konkurrieren als "Bester Dokumentar-Kurzfilm" die Netflix-Produktionen "Endspiel" und "Period. End of Sentence" um einen Goldjungen.

Kendrick Lamar

Zu den Stars, die 2019 zum ersten Mal für einen Oscar nominiert sind, zählt Rapper Kendrick Lamar (31). Sein Song "All the Stars" aus "Black Panther", an dem auch Mark Spears, Anthony Tiffith und Solana Rowe mitgewirkt haben, kann als "Bester Filmsong" geehrt werden. Bisher haben es nur wenige andere Rapper - wie Eminem, Common oder M.I.A. - geschafft, in dieser Kategorie nominiert zu werden.

Weitere Erst-Nominierte sind etwa als "Beste Hauptdarstellerin" Olivia Colman (45) für "The Favourite - Intrigen und Irrsinn" und Yalitza Aparicio (25) für "Roma"; als "Bester Hauptdarsteller" Rami Malek (37) für "Bohemian Rhapsody"; als "Beste Nebendarstellerin" Regina King (48) für "Beale Street" und Marina de Tavira (44) für "Roma" sowie als "Bester Nebendarsteller" Adam Driver (35) für "BlacKkKlansman", Sam Elliott (74) für "A Star Is Born" und Richard E. Grant (61) für "Can You Ever Forgive Me". Regisseur Spike Lee (61) ist hingegen zum ersten Mal in der Kategorie "Beste Regie" bedacht worden.

Lady Gaga

Lady Gaga (32) kann sich über zwei Nominierungen freuen. Sie geht sowohl in der Kategorie "Beste Hauptdarstellerin" ins Oscar-Rennen als auch in der Kategorie "Bester Filmsong" mit dem Lied "Shallow" aus "A Star Is Born". Letztere Auszeichnung würde sie sich im Falle des Triumphs mit Mark Ronson, Anthony Rossomando und Andrew Wyatt teilen.

Außerdem ist Lady Gaga bereits die dritte Schauspielerin, die für eine Hauptrolle in einer Filmversion von "A Star Is Born" für einen Oscar nominiert worden ist. Auch Janet Gaynor (1906-1984) und Judy Garland (1922-1969) waren einst für ihre Performances in den entsprechenden Vorgängern nominiert worden. Der einzige Unterschied: Die Figur trägt bei Gaynor und Garland den Namen Esther, Lady Gagas Rolle heißt Ally.

Marc Shaiman

2019 gibt es einen EGOT-Anwärter: Filmkomponist Marc Shaiman (59). Er ist für "Mary Poppins' Rückkehr" in den Kategorien "Beste Filmmusik" und "Bester Filmsong" nominiert. Sollte er einen Preis mit nach Hause nehmen, zählt er zu den Personen, die Emmy, Grammy, Oscar und Tony Award gewonnen haben. Dieser Triumph läuft unter dem Akronym EGOT und gilt als besonderer Karriere-Meilenstein. 2018 war Sänger John Legend (40) der erste afroamerikanische Mann, der das geschafft hat.

Melissa McCarthy

Schauspielerin Melissa McCarthy (48) kommt hingegen eine leicht zweifelhafte Ehre zuteil. Sie ist sowohl für einen Oscar als "Beste Hauptdarstellerin" in "Can You Ever Forgive?" nominiert, als auch für eine Goldene Himbeere als "Schlechteste Schauspielerin" in "The Happytime Murders" und "Life of the Party". Im Jahr 2010 hat Sandra Bullock (54) die Goldene Himbeere für "Verrückt nach Steve" persönlich entgegen genommen - und tags darauf den Oscar für "Blind Side - Die große Chance" eingesackt. McCarthy kann dieses Jahr allerdings den Himbeeren-Erlöser-Preis gewinnen, den es seit 2015 gibt.

Diese Auszeichnung der Razzies ist kein Negativpreis, sondern für Personen gedacht, die bereits Goldene Himbeeren erhalten haben, aber auch echte Preise zu Hause haben. Der erste Preisträger im Jahr 2015 war Ben Affleck (46), der sich durch die Regie bei "Argo" und sein Mitwirken bei "Gone Girl - Das perfekte Opfer" vom Film-Flop "Liebe mit Risiko - Gigli" rehabilitiert hat. Neben McCarthy für "Can You Ever Forgive Me?" sind 2019 Peter Farrelly ("Green Book - Eine besondere Freundschaft"), Tyler Perry ("Vice - Der zweite Mann"), die "Transformers"-Reihe für "Bumblebee" und Sony Pictures Animation für "Spider-Man: A New Universe" nominiert.

Die Goldene Himbeere wird am Vorabend der Oscar-Verleihung, am 23. Februar 2019, verliehen. Die Goldjungen werden dann am Sonntag, den 24. Februar 2019, im Dolby Theatre von Los Angeles überreicht.