Bei den Proben der Gruppe "AcaBellas" herrscht stets gute Laune. Foto: Szymanski

Kultur: "AcaBellas" bietet ungewöhnliche Unterhaltung / Gastspiel am 9. Oktober in der Stadthalle Balingen

Stimmgewaltig, charmant und witzig präsentieren die elf unterschiedlichen Mitglieder der Gruppe "AcaBellas" ein Programm aus Stand-up-Comedy, schwäbischem Kabarett und Acapella-Gesang. Musikalisch wird das Ensemble von Dirigentin und Chorleiterin Daria Pflumm begleitet.

Schömberg/Balingen. Elf Freunde müsst ihr sein! Das könnte – ohne Genderkorrektheit – als duftige Wolke über den AcaBellas schweben. Der unvergessene Sportmoderator Sammy Drechsel hat zwar in seinem Buch Fußballer gemeint "aber wir sind in der Tat echte Freundinnen, viele von Kindheitstagen an", sagt Heidrun Gimpl, und um sie herum wird im Probenraum des Bürgerhauses in Schömberg gestrahlt und mit dem Kopf genickt.

Dialekt muss man pflegen!

Denn das elfköpfige quirlige und vor Ideen regelrecht sprühende Gesangs- und Kabarett-Ensemble, das es seit nunmehr 20 Jahren gibt, ist "Zurück im Glück" nach der endlos langen Corona-Pause. Was verbirgt sich hinter diesem neuen Programm?

"Es isch schee, dass mir eis wieder hond" lautet die Antwort, und es wird gleich mal durchdekliniert, wie dieser Satz in echt Schwäbisch geschrieben wird. Denn das ist den elf Frauen wichtig: "Ein Dialekt muss gepflegt werden, sonst geht er unter", sagt dazu Simone Lander mit Vehemenz.

Und alle stimmen ihr zu und geben Kostproben: je breiter je besser, je schlagfertiger, noch viel besser. Daria Pflumm lächelt dazu, aber nur ein kleines bisschen und tupft auf den Tasten des E-Pianos herum, das – noch – ausgeschaltet ist. Die Musiklehrerin aus Balingen und seit acht Jahren, wie sie sagt, begeisterte Dirigentin, Chorleiterin und Pianistin der AcaBellas, hat nämlich das Ziel dieser Proben auch an diesem Abend noch schärfer im Blick als die Aktricen: das Gastspiel am Samstag, 9. Oktober, 19.30 Uhr in der Stadthalle Balingen. Der Ticketverkauf verläuft vielversprechend, weiß sie zu berichten. Bei diesen Worten werden die Sängerinnen, Tänzerinnen, Komödiantinnen und auf den Bühnenbrettern hübsche Beine präsentierenden, mit Federboas und schwingenden Kostümen bewehrten Expertinnen in Sachen abendfüllender gehobener Unterhaltung dann doch konzentrierter. Sie diskutieren schon mal über das fürs Plakatieren geeignete Foto.

Da greift nun Daria – "bitte amerikanisch aussprechen: Deria" – endgültig durch, und sie stellt in den Raum "Lemon Tree", den großen und einzigen Hit der Gruppe Fools Garden: Dah-dah, didab-dad. Die an diesem Probenabend neun Sängerinnen stellen sich nun prompt auf und singen einmal mehr einen kraft-schwäbischen Text, der ihnen zu diesem Ohrwurm eingefallen ist. Als Zuhörer weiß man nicht so recht, was man zuerst genießen soll: den fünfstimmigen A-Capella-Gesang, der einem einen Schauer über den Rücken jagt, oder den rotzfrechen Text über das äußere Altern einer Frau. Das läppische didab-dada wird gar nicht gebraucht. Vielmehr lässt Heidrun Gimpl eine sogenannte Eselsklappe scheppern und ein silberglänzendes Etwas rasseln, das sie – angeblich – ihren Exfreund entwendet hat.

Zwischen den genussvollen Gesangseinlagen und launigen Tänzchen gibt es Kabarett "über alles, was uns im Alltag begegnet", so Heidrun Gimpl. Die elf Freundinnen wollen nach ausverkauften Gastspielen nun wieder mal in der Stadthalle singen und tanzen, witzeln und charmieren.