Konkurrenz von Discountern und Supermärkten, aber auch Fachkräfte- und Nachwuchsmangel belasten das Bäcker- und das Fleischerhandwerk. Foto: dpa

Konkurrenz von Discountern und Supermärkten, aber auch Nachwuchsmangel belasten Lebensmittelhandwerk.

Stuttgart - Der seit Jahren anhaltende Abwärtstrend bei der Zahl der Bäcker und Fleischer im Südwesten setzt sich fort. Laut Statistik des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks waren im vergangenen Jahr in Baden-Württemberg noch 1626 Bäckereibetriebe eingetragen. Fünf Jahre zuvor waren es rund 300 mehr.

Ähnlich sieht das Bild bei den Fleischern aus. 2238 Betriebe waren vergangenes Jahr laut Statistik eingetragen. Das ist ein Rückgang um gut 250 in den vorangegangenen fünf Jahren. Konkurrenz von Discountern und Supermärkten, aber auch Fachkräfte- und Nachwuchsmangel belasten die beiden großen Zweige des Lebensmittelhandwerks.

Welche Folgen die Corona-Krise haben wird, hängt nach Einschätzung von Branchenverbänden insbesondere vom Geschäftsmodell ab. Der kleine Dorfbäcker, der überwiegend Brot und Brötchen anbietet, dürfte nur einen relativ geringen Umsatzrückgang verzeichnen, sagte Daniel Schneider, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands des Deutschen Bäckerhandwerks. "Bäckern, die Catering anbieten, oder Kantinen beliefern, bricht dagegen ein großer Teil des Umsatzes weg". Das gelte auch für Bäckereien, die gleichzeitig ein Café betreiben oder für Verkaufsstellen an Bahnhöfen oder Flughäfen. "Bäckereien in Tourismusorten verzeichnen Umsatzeinbrüche von bis 90 Prozent".

Ähnlich ist es im Fleischerhandwerk. "Fleischereien, die hauptsächlich über die Theke verkaufen und gut erreichbar sind, können derzeit eher Umsatzzuwächse verzeichnen", sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Fleischer-Verbandes, Martin Fuchs. "Liegen die Betriebe in "leer gefegten" Stadtlagen oder haben sie einen hohen Catering-Anteil, dann müssen erhebliche Umsatzeinbußen getragen werden."