Ein uneingeschränkter Rückenwind für die neuen Strukturen innerhalb der Feuerwehr Friesenheim herrscht bei der Feuerwehr-Abteilung Schuttern. Das hat das Kommando bei der Hauptversammlung deutlich gemacht – Kritik gab’s an der Gemeinde.
Das Bekenntnis reicht für Abteilungskommandant Jan Mieth so weit, dass er sich zur Wahl zum zweiten stellvertretenden Kommandanten aufstellen lassen wird. „Es geht darum, Aufzuräumen, Veränderungen durchzusetzen, das Gemeinsame voranzutreiben – was wunderbar in der Tageinheit funktioniert und ich bin sehr stolz darauf, ein Teil dieser Gemeinschaft zu sein“, bekräftigt Jan Mieth in seinem Jahresbericht. Bereits sein Stellvertreter Dennis Möller hatte in seinem Rückblick und Stellungnahme für die Abteilung und die Gesamtwehr ein klares Bekenntnis zur neuen Alarm-Ausrücke-Ordnung (AAO) abgelegt. Habe man bisher „mit Kanonen auf Spatzen geschossen“, so laute das neue Motto: „Eine zielgerichtete Alarmierung und der neugebildete Löschzug 3 (Schuttern/Oberschopfheim) übernimmt seine Aufgabe.“
Eine weitere positive Eigenschaft der neuen AAO sei die Tageinheit, bei der sieben Männer und Frauen aus der Abteilung Schuttern mitfahren. Tageinheit bedeute, dass alle, außer der betreffenden Abteilung, bei der das Ereignis anfalle, das Feuerwehrhaus in Friesenheim anfahren, um von dort mit geballter Stärke zum Einsatzort aufzubrechen. Diese Einheit habe sich mittlerweile gut etabliert und sei ein großer Gewinn, betont das Abteilungskommando.
Gesondertes Einsatzfahrzeug fehlt dem Bereitschaftsdienst
Nur ein großes Manko wird festgestellt: Dass dem Bereitschaftsdienst ein gesondertes Einsatzfahrzeug fehle. In der vergangenen Haushaltsberatung wurde um das Fahrzeug von der Feuerwehr gebeten, aber vom Gemeinderat abgeschmettert, ärgert sich Mieth. Leider sei die Feuerwehr nicht zu den Haushaltsberatungen und zum Thema eingeladen gewesen, fügt er an. Aufgrund dieser Ablehnung müsse der Bereitschaftsdienst mit einem Mannschaftstransportwagen zur Arbeit fahren, was jedoch auch die Arbeit aller Funktionsträger und der Jugendfeuerwehr erschwere, die auf ihr Fahrzeug verzichten müsse.
Dass die Einsatzkräfte der Feuerwehr alles geben, aber sich immer wieder als Bittsteller fühlten, sei nicht nachvollziehbar, betonte Abteilungskommandant Mieth. Seit Jahrzehnten sei das Platzproblem sowie die Notwendigkeit einer energetischen Sanierung bekannt. Gegen die Platznot soll künftig die von der Feuerwehr in nahezu 700 Stunden Eigenleistung sanierte ehemalige Werkstatt des Ortsteilmitarbeiters helfen. Diese Lösung sei jedoch ein Tropfen auf den heißen Stein.
Nicht alle Wünsche seien umsetzbar, so Bürgermeister Weide
Im Grunde könne sich die Ausstattung der Feuerwehr sehen lassen, erklärte Bürgermeister Erik Weide. Der Gemeinderat habe sich nicht lumpen lassen und gar einen Pauschalbetrag zur freien Verwendung der Wehr eingeführt. Dass es neben den dringenden Bedürfnissen, die niemand leugne, auch die in den kommenden Jahren erdrückenden Kosten in Kinderbetreuung, Wasserversorgung und Schulen gebe, sei eine Entwicklung die eine andere millionenfache Sprache spreche. Leider seien nicht alle Wünsche umsetzbar. Ursache sei nicht der mangelnde Respekt vor der Feuerwehr, sondern der aktuellen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklung geschuldet.
Bürgermeister und Ortsvorsteher Hans-Jürgen Kopf betonten ihre Rückendeckung für die Belange der Feuerwehr. Eine Strukturdiskussion mit dem Führungsgremium müsse es in den kommenden Monaten geben. Kommandant Thomas Manach dankte für die „rückenstärkenden Worte“ aus Schuttern und erklärte: „Wir werden den eingeschlagenen Weg definitiv weitergehen und am Ende ein sehr gutes Team werden.“
Fünf neue Aktive
Neuzugänge
Die Feuerwehr Schuttern geht erstarkt aus der Corona-Pandemie hervor, so ein Fazit der Hauptversammlung. Die Abteilung begrüßt fünf neue aktive Feuerwehrangehörige in ihren Reihen. Die Abteilung zählt insgesamt 24 Mitglieder. Neu in den erweiterten Feuerwehrausschuss gewählt wurden Carmen Haag und Ralf Wangler.
Ehrungen
Bei der Hauptversammlung geehrt wurden Arnold Finner, Roland Mieth, Martin Buttenmüller (alle 40 Jahre), Marco Lippmann (30 Jahre, silberne Ehrennadel) und Manuel Himmelsbach (20 Jahre, bronzene Ehrennadel).