Foto: Wysotzki

Zum ersten Mal hat die Feuerwehr Meßstetten bei einer Übung eine Drohne eingesetzt – und mit der fliegenden Wärmebildkamera tatsächlich einen Verunglückten gefunden.

Meßstetten-Hossingen - Vor allem die Feuerwehrkinder waren mit Feuereifer dabei – wenn auch nur als Zuschauer. Denn die Übung zur Absturzsicherung, an der die Feuerwehrabteilungen Meßstetten, Hossingen und Tieringen um Gesamtkommandant Ralf Smolle sowie die Feuerwehr Nusplingen und die Rotkreuz-Bereitschaft Meßstetten teilgenommen haben, erfordert "große" Feuerwehrleute. Bürgermeister Frank Schroft und der Hossinger Ehrenkommandant Hans Scheu begleiteten die Übung, die sich um eine Personensuche mit Personenrettung in schwer zugänglichem Gebiet drehte.

Fast so steil wie in den Alpen

Topographisch war das Terrain im Gewann Suppenhafen links des Gräbelesbergs bestens geeignet, hat es doch fast alpinen Charakter. Dort hatten sich – so das Szenario – mehrere Wanderer verirrt und waren bei ihrer eher panischen Befreiung aus dem Wald teilweise abgestürzt. Zwei nicht verunglückte Teilnehmer der Gruppe hatten sich im Gewann zudem völlig verlaufen.

Nach der Alarmierung durch Spaziergänger nahm Abteilungskommandant Dominik Gmelin von der Hossinger Wehr die Lage vor Ort zunächst in Augenschein, konnte zwei verunglückte Personen ausfindig machen und Kontakt aufnehmen. Zwei weitere Personen sollten nach dem Unglück am nassen Hang unauffindbar sein. Eine fünfte, nicht ansprechbare Person entdeckte er ebenfalls.

In absturzgefährdetem Gelände

Die Gesamtleitung des Einsatzes hatte Gesamtkommandant Ralf Smolle. Insgesamt erreichten acht Fahrzeuge mit 35 Männern und Frauen den Einsatzort, darunter zwei Frauen der DRK Bereitschaft Meßstetten mit Fahrzeug. Die Abteilungen Nusplingen, Meßstetten und Hossingen begannen ihre Gerätesätze Absturzsicherung (GSA) aufzubauen, um ihre eigenen Einsatzkräfte im absturzgefährdeten Gelände vor Abstürzen zu sichern. Mithilfe von Schleifkorbtragen ließen die Retter sich zu den Verunglückten hinab, um sie aus ihrer prekären Lage zu befreien.

Sicher – aber schweißtreibend

Durch die Rettungstragen war es möglich, die nicht mehr gehfähigen Verunglückten sicher zu fixieren und in einer schweißtreibenden Aktion sicher zu bergen. Der geretteten Wanderer nahm sich die DRK-Bereitschaft unter Leitung von Stefanie Kuhblank an, die einen Geretteten sofort reanimieren musste. Eine weitere Person klagte über Wirbelsäulen- und Beckenschmerzen, war ansonsten aber ansprechbar und klar. Vorsichtshalber wurde ihr Sauerstoff angeboten und ein Stifneck zur Stabilisierung der Halswirbelsäule angelegt.

Erstmals war die Drohne im Einsatz

Erstmals hat die Meßstetter Feuerwehr eine Personensuchdrohne eingesetzt – und Matthias Schwarz sich als versierter Drohnenpilot ausgezeichnet, was nicht nur Bürgermeister Frank Schroft interessiert verfolgte und beeindruckt kommentierte. Tatsächlich war der Sucheinsatz, der vom Boden an Bord eines Fahrzeugs via Monitor zu verfolgen war, erfolgreich: Die Körperwärme abstrahlenden Wanderer fand die Wärmebildkamera etwas abseits vom Unfallort.

Fast hätte das Wetter nicht mitgespielt

Am Vormittag des Übungstages war noch nicht absehbar ob die Drohne tatsächlich eingesetzt werden kann. Glücklicherweise hörte der intensive Regen gegen Nachmittag auf, sodass das Fluggerät nutzbar war. Entsprechend positiv fiel die Abschlussbesprechung im Feuerwehrgerätehaus Hossingen aus.