Kreisläufer Jonathan Fischer aus Meißenheim ist Erster der internen Torschützenliste des Bundesligisten SG BBM Bietigheim Foto: Tom Weller/dpa

Auch 122 Tore des Meißenheimers Jonathan Fischer haben den Handball-Bundesligisten SG BBM Bietigheim nicht vor dem Abstieg bewahren können. Nun geht’s in Liga zwei.

Wohin man am Sonntagnachmittag in der Bietigheimer Handball-Arena auch schaute, überall war Enttäuschung das vorherrschende Gefühl. Auf der einen Seite die Magdeburger, die lange hofften – und sich am Ende doch mit Platz zwei hinter dem neuen deutschen Meister Füchse Berlin begnügen mussten.

 

Und auf der anderen Seite die SG BBM Bietigheim, die eine Woche zuvor an gleicher Stelle ihren Klassenerhalt-Matchball vergeben hatte und am letzten Spieltag auch darauf hoffen musste, dass einer der beiden Konkurrenten aus Erlangen und Stuttgart verliert.

Da daraus jedoch nichts wurde und die Bietigheimer – erwartbar – gegen Magdeburg verloren, steigen die Schwaben in die zweite Bundesliga ab. Mittendrin in der Menge der Enttäuschten: die beiden Handballprofis Jonathan Fischer aus Meißenheim und Moritz Strosack aus Altenheim.

Kreisläuferspiel von zentraler Bedeutung

Für Kreisläufer Fischer ist es bereits der zweite Abstieg mit den Bietigheimern. Schon in seiner ersten Saison 2018/2019 musste er mit der SG runter. Damals war der heute 28-Jährige jedoch noch eher Ergänzungsspieler.

Das ist mittlerweile ganz anders. Trainer Iker Romero setzt auf Fischer, der mit 122 Toren der Toptorschütze seiner Mannschaft ist. Denn das Kreisläuferspiel ist in Romeros System von zentraler Bedeutung. Nicht selten bekommt Fischer Pässe, die erst in der TV-Wiederholung zu erkennen sind.

Im Meißenheim-Pulli TV-Interview gegeben

Der 1,89 Meter große Meißenheimer, der zuletzt beim Streamingdienst „Dyn“ ein Interview im HTV-Pullover gegeben hatte, hat sich seit seinem Wechsel von der SG Köndringen/Teningen stetig weiterentwickelt und in der „stärksten Liga der Welt“ mehr als nur Fuß gefasst. Diese Liga muss er mit seinem Team nach nur einer Saison jedoch wieder verlassen.

Ein Gefühl, das auch für seinen Ried-Kollegen Strosack (63 Tore in 32 Spielen) nicht neu ist. 2022 stieg der Altenheimer mit dem HBW Balingen-Weilstetten aus der Bundesliga ab – und wurde im Jahr drauf direkt Meister in Liga zwei.

Vertrag bei den Schwaben läuft noch bis 2026

Ein ähnliches Ziel wird man nach dem bitteren Abstieg nun auch bei der SG BBM Bietigheim haben. Mutmaßlich mit dabei: Fischer und Strosack, deren Vertrag bei den Schwaben jeweils noch bis 2026 läuft. Für Strosack würde es dann in der zweiten Bundesliga erneut zum Wiedersehen mit Cousin Peter kommen, der beim TSV Bayer Dormagen spielt und dort als Kapitän noch einen Vertrag bis 2028 hat. Ein direktes Positionsduell der beiden Cousins wird es jedoch nicht geben – als Linkshänder spielen beide Strosacks auf der Rechtsaußenposition.

So lief’s für den Friesenheimer Frederik Simak

Kein Duell gibt es für Strosack und Fischer dagegen mit dem Friesenheimer Frederik Simak. Der frühere Jugendspieler der SG Ottenheim/Altenheim ist beim Bundesligisten TBV Lemgo-Lippe vor allem in der Abwehr nicht mehr wegzudenken.

Im Angriff wird der gelernte Rückraumspieler von seinem Trainer, 2007-Weltmeister Florian Kehrmann, oft am Kreis eingesetzt. So wohl auch in der kommenden Saison, denn Simak hat – genau wie Fischer und Strosack in Bietigheim – noch einen Vertrag bis 2026.