Der Staub in den Runzeln der Broatschua-Hexe erfordert Überstunden in der Reinigung. Foto: Vögele

Nach zwei Jahren Totalausfall war die Freude über die Fasnetserweckung mit Abstauben groß. Alle Mitglieder der Vöhringer Narrenzunft waren sich der Wichtigkeit bewusst und anwesend, das Narrenheim platzte fast aus allen Nähten.

Vöhringen - Und es ging auch gleich zur Sache. Der Narrenmarsch erklang. Die Hälse reckten sich, es gab was zu sehen, zu hören und zu erleben. Die Elferräte in Repräsentationstracht hatten alles im Griff.

Der zweite Vorstand Andreas Fischer waltete fachgerecht seines bedeutungsvollen Amtes. Nach den gereimten Anweisungen von Zunftmeister Guido Kinzel bearbeitete dieser die Narrenmasken mit seinem Staubwedel.

Staub in den Runzeln

Am nötigsten bedurfte die Broatschua-Hexe der Reinigung. Zweijähriger Staub in den Runzeln verlangte hartes Arbeiten, denn "der Dreck vo der letzta Fasnet stört net nau beim Lacha". Da war das Abstauben des wettergegerbten, betagten Broatschua, des dickbackigen Hansele und des geschwätzigen Schantle ein sanftes, behutsames Streicheln dagegen.

Das zarte, glatte Gesicht des Narro hatte kaum unter dem Staub gelitten. Es wurde so lange gewischt, bis der graue Star in den Augen weg war und der Mund, besonders des Schantle, glänzte. Der versorgt nämlich neben seinem Aufsagen die Leute noch mit "Bombole, Orange ond Wirscht".

Narrenparty im Anschluss

Alle Amtshandlungen wurden von der Narrenschar genau verfolgt und mit dem entsprechenden Ruf gutgeheißen, damit konnte die Fasnet ohne Gegenstimmen eröffnet werden. Nach der Abwicklung der notwendigen Regularien stand die anschließende Narrenparty wieder im Zeichen eines gemütlichen Zusammenseins mit der Vorfreude auf "eine glückselige Fasnet 2023".