Die erfolgreichen Werkrealschüler und die Neuntklässler (Hauptschulabschluss) mit ihren Klassenlehrern Hans Poziemski, Monika Murek und der stellvertretenden Schulleiterin Cornelia Zahn-Boss (links außen). Foto: Kost

Sie haben es geschafft! 66 Absolventen des Realschulzuges an der Eyachtalschule erhielten bei einer Feierstunde in der Witthauhalle ihre Abschlusszeugnisse. Außerdem hatte der Abend noch eine geradezu historische Note.

Haigerloch - Denn die letzte Klasse, die in Haigerloch einen Werkrealschulabschluss ablegen konnte, wurden ebenfalls verabschiedet. Zwar kann man auch künftig in der Eyachtalschule sozusagen die Hauptschule durchlaufen (das so genannte G-Niveau), wer von den Jungen und Mädchen jedoch nach Abschluss der neunten Klasse weitermachen will, muss an eine Werkrealschule wechseln – zum Beispiel nach Hechingen. Mit viel zu geringen Anmeldezahlen für die Eingangsklasse fünf im Schuljahr 2017/18 war die schleichende "Selbstauflösung der Werkrealschule" eingeleitet worden.

Das Wort "positiv" bekommt eine völlig neue Bedeutung

Die Abschlussfeier am Freitag begann zunächst mit einem Gottesdienst in der Annakirche, der unter dem Motto "Zusammen wachsen" stand. Nach den gemeinsamen Klassenfotos trafen sich schließlich alle im Beisein ihrer Eltern, Geschwister und Verwandten in der Witthauhalle. In den Ansprachen wurde deutlich, wie herausfordernd in Zeiten von Corona die letzten beiden Schuljahr für alle waren.

Zuallererst begrüßten die Klassenlehrer Monika Murek (9a), Hans Poziemski (9b), Verena Fischer (10a), Christine Bausinger (10b), Dietmar Dengel (10c) und Maria Böhmler (10d) die Festgäste. Christine Bausinger sprach dabei von einer Zeit "voller Höhen und Tiefen", in der es nicht nur in Unterrichtsfächern Tests gab und das Attribut "positiv" einen negativen Touch bekam.

Bürgermeister lobt die vielen guten Abschlüsse

Auch Bürgermeister Heinrich Götz wies auf viele Zumutungen in der Corona-Zeit – unter anderem von Unterricht im Winter bei geöffneten Fenstern – und Eigenverantwortung hin, die den Absolventen abverlangt worden sei. Um so beeindruckender sei es, wie viele Schüler gute bis sehr gute Abschlüsse geschafft hätten. Er wünschte allen für die Zukunft viel Erfolg.

Die Elternbeiratsvorsitzende Margit Taschus ging ebenfalls auf die Pandemie-Zeit ein. Sie hätte die Schüler und Schülerinnen gezwungen, sich durchzubeißen und ständig mit neuen Situationen umzugehen. Taschus: "Das sind Dinge, die ihr in Zukunft immer wieder erleben werdet."

Jetzt für die eigenen Träume kämpfen

Die stellvertretende Schulleiterin Cornelia Zahn-Boss sprang für den kurzfristig erkrankt ausgefallenen Schulrektor Bernd Heiner ein und trug dessen Rede vor. Diese stand unter dem Leitwort "Das Leben verbessern". Den Absolventen wünschte sie "den Mut zu träumen und die Kraft, für diese Träume zu kämpfen."

Nachdem die Zeugnisse, Preise und Belobigungen verteilt waren sprach Schulsprecher Marlo Stehle das Schlusswort: "Ich bin verdammt stolz auf uns, wer hätte gedacht, dass diese Schulzeit so schnell und so erfolgreich für uns zu Ende geht."