Jürgen Budday und der Projektchor freuen sich über ihr gut angenommenes Konzert. Foto: Vögele

Kirchenmusikdirektor Jürgen Budday gelang es erneut, einzigartige musikalische Schätze mit einem Projektchor zu erarbeiten und zahlreiche Zuhörer zu begeistern.

Sulz - Eine nahezu volle Johanniskirche des Klosters Kirchberg genoss die geistliche Abendmusik, die der Projektchor unter der Leitung von Kirchenmusikdirektor Jürgen Budday in exzellenter Weise darbot. Rund 30 Sängerinnen und Sänger hatten sich in der vergangenen Woche im Choratelier Musica Sacra um Budday eingefunden und "in der Abgeschiedenheit einzigartige musikalische Schätze erarbeitet, die a capella zum Klingen gebracht werden", wie der geistliche Leiter des Hauses, Frank Lilie, in seinem Willkommensgruß hervorhob.

Der Chor spannte einen Bogen vom Barock über die Romantik bis in die Moderne. Bereits die Eröffnung mit Teilen aus dem Oratorium "Joshua" von Händel ließ aufhorchen. Ein Jubelgesang verkündete "Der Herr lebt". Ihm folgte der tief empfundene Dank über die Auferstehung.

Eine Stille liegt über dem Raum

"Psalm in Jazz", die Werk- Interpretation des deutschen Komponisten Johannes Matthias Michel aus Mannheim, versetzte die Besucher wohl kurzzeitig in wohlwollendes Staunen. Kraftvoller Chorgesang mit strahlenden, geschulten Einzelstimmen machten die vertonten Verheißungen von Gottfried August Homilius zum Hörgenuss.

Ansprechend melodisch erklang das Gebet des schwedischen Komponisten Ludvig Norman (1831 bis 1884). Eine absolute Stille lag über dem Raum.

Jannik Hüffners Liebe zur Orgelmusik

Als etwas ganz Besonderes konnte man den Weingarter Reisesegen von Wolfram Buchenberg (*1962) wahrnehmen. Nicht nur, dass ihm ein althochdeutscher Text zugrunde lag, die Stimmen begleiteten den Abreisenden bis zum Verschwinden in der Ferne.

Besonders innig und klangschön erreichte das "Ubi Caritas" des japanischen Komponisten Ko Matsushita ( *1962) die Lauschenden, ebenso wie die Romatikstücke von Edward Elgar und Johannes Brahms.

Die Liebe zur Orgelmusik war dem Spiel von Jannik Hüffner, Kirchenmusiker, deutlich zu entnehmen. Der Meister konnte mit der Toccata Sexta in F-Dur von Georg Muffat nicht nur die Liebhaber barocker Orgelmusik begeistern.

Ein Pralinchen für den Heimweg

Getragene, meditative Tonfolgen führten die Melodie, Einzelstimmen strahlten hervor, anspruchsvolle Verzierungen über einem Grundton verliehen Fröhlichkeit, bis alle Variationen sich in einem vollem Klang vereinigten. Muffat (1653 bis 1704) war ein deutsch-französischer Komponist. Besinnlich, getragen hatte die instrumentale "Passacaglia in d-Moll" von Buxtehude die vokale Aussage von "Ubi caritas" in feiner Weise noch unterstrichen.

Die Lauschenden waren ergriffen. Der lange Beifall bescherte dann noch mit "Guten Abend, gut’ Nacht" ein Pralinchen mit auf den Heimweg.

Die Leitung hatte Jürgen Budday. An der Orgel war Jannik Hüffner, Elvira Lessle war für die Stimmbildung zuständig.