Peter Rosenberger (CDU) verbeugt sich nach 16 Jahren Stadtoberhaupt vor den Mitgliedern des Rathaus-Chors. Foto: Jürgen Lück

Emotional, politisch, närrisch. sportlich und ergreifend – so war die Abschiedsfeier für Peter Rosenberger nach 16 Jahren OB von Horb.

Feierlich ging es los. Die Musik-Küsschen der Musikschule Horb intonieren „Freude schöner Götterfunken“.

 

Der designierte Landrat Andreas Junt sagt: „Im Tennis kommt es beim Doppel darauf an, einen guten Partner zu haben – alleine gewinnt man nichts. Und vielleicht steht einem im politischen Match auch mal der Landkreis Freudenstadt als Gegner gegenüber. Aber eines kann man Peter Rosenberger lassen: Einen Doppelfehler hat er weder auf dem Platz noch in der Politik gemacht – er hat für Horb gekämpft, mit Kampfgeist, Strategie und der Bereitschaft, an die Grenzen zu gehen.“

Andreas Junt war bei der Abschiedsfeier für Peter Rosenberger auf der prachtvoll geschmückten Bühne noch designierter Landrat. Foto: Jürgen Lück

Die Bigband der Musikschule legt den Libertango hin – zu Grace Jones Version dürfte Rosenberger in seiner Jugend gefeiert haben.

Nachfolger Michael Keßler (CDU) sind Emotionen in der Stimme anzuhören, als er sagt: „Jetzt ist es Zeit für eine weitere Stufe. Du wirst neue Räume voller Heiterkeit durchschreiten. Wir sind gespannt auf die kommenden Jahre.“

Verwaltung nicht nur Akten, sondern auch Menschlichkeit Personalratsvorsitzende Christine Göttler: „Sie haben uns in all den Jahren gezeigt, dass Verwaltung nicht nur Paragrafen, Sitzungen und Akten bedeutet – sondern, dass es auch um Begegnungen, Menschlichkeit und manchmal eben auch ums Feiern geht.“

Horb-Aktiv Vorstand Bernd Gall schenkt Peter Rosenberger das Horb B 1972-Nummernschild. Foto: Jürgen Lück

Bernd Gall, Vorsitzender von Horb Aktiv, spricht für alle Ehrenamtlichen: „Du hast die Stadt nicht als Bühne für dich gesehen, sondern als Zuhause für uns alle.“ Sein Geschenk: Weil das HOR-B 1 jetzt von Rosenbergers Auto muss, gibts für ihn HOR-B 1972. Rosenberger: „Ich weiß nicht, ob ich es nehme - verrät ja mein Alter.“

Aufschlag für Rosenberger aus Bildechingen Plötzlich stehen seine Tennisfreunde vom TC Bildechingen auf der Bühne. Packen erst mal den neuen KI-Trainingspartner Roger 3000 (Roger Nauer) aus. Markus Gramer sagt: „Als Du nach den Spielen acht Schnitzel meiner Mutter verdrückt hast, warst Du auch bei Ihr anerkannt.“ Für „Weizen-Rosi“ gibt es ein Riesen-Glas voller Tennisbälle, für Ehefrau Janet einen Blumenstrauß.

Nächste Überraschung: Der Chor Bildechingen. Solisten: Rosenbergs Tochter Emma, die Söhne Paul und Benjamin! Locke Guth – Fasnets-Legende – moderiert: „Wir streamen die Sitzungen aus dem Gemeinderat online. Zum Glück guckt kaum jemand zu, sonst wären wir Narren arbeitslos.“

Der KI-Tennis-Trainingsroboter Roger 3000 erblickt für Peter Rosenberger das Scheinwerferlicht. Foto: Jürgen Lueck

Städtetagspräsident Mentrup kennt Rosenberger noch aus Mannheim „Lockes“ Überleitung zu Frank Mentrup (SPD), OB von Karlsruhe, Präsident des Städtetags Baden-Württemberg: „In Karlsruhe habt Ihr den Zoo. In Horb hatte Peter Rosenberger nur die Gemeinderatssitzung, und da war mehr Betrieb als im Affengehege.“ Mentrup sagt in seiner Rede: „Als Mannheimer Stadtrat habe ich diesen unverschämt gut gelaunten, selbstbewussten Bürgerdienstleiter erlebt – einer, der uns Politikern klar zu verstehen gab: ‚Ihr könnt im Gemeinderat beschließen, was ihr wollt – ich habe meine Leute im Stadtteil hinter mir. Wenn ihr klug seid, fragt ihr mich. Wenn nicht, mache ich es trotzdem so, wie ich es für richtig halte.‘“

Städtetagspräsident Frank Mentrup (SPD) kennt den zum Abschied gerührten Peter Rosenberger (CDU) noch aus Mannheim. Ehefrau Janet teilt die Stimmung ihres Mannes. Foto: Jürgen Lück
Ende einer Ära: Mit Standing Ovations wird Peter Rosenberger (CDU) als OB von Horb verabschiedet. Foto: Jürgen Lück

Dann wird der Städtetags-Präsident politisch: „Wenn die finanzielle Unterausstattung der Kommunen in Baden-Württemberg noch zwei, drei Jahre so weitergeht, fahren wir ein System an die Wand, sodass wir es nicht mehr aufbauen können. Es geht nicht nur darum, dass man eine Kultureinrichtung irgendwann wieder aufsperren kann – das eigentliche Risiko ist, dass das Vertrauen in dieses System füreinander zerbricht.“

Zum Abschluss kommt der Rathaus-Chor und intoniert zu „Junge“von den Ärzten: „Peter – du warst hier der Chef mit Stil, gar nie zu laut und nie zu viel.“