In einem Festgottesdienst wurde Pfarrer Gottfried Kircher in den Ruhestand verabschiedet und berichtete von einem besonderen Gotteserlebnis.
Sein letzter Gottesdienst in der Petruskirche stand unter dem Thema „Lebt als Kinder des Lichts.
In heiterer, aber auch nachdenklicher Form gewährte Kircher der Gemeinde Einblicke in von ihm so erlebte Lichtpunkte der vergangenen 18 Jahre in Vöhringen. Da war einmal die von Familie Baltes jedes Jahr gestiftete Osterkerze als Zeichen von Treue und Ökumene, eine Weihnachtskarte mit einer satten Spende für Bedürftige, die Bergwelt der Alpen vom Tonauturm aus, seine ganz persönliches Gotteserlebnis in der Bergwelt, die Einweihung der Box, das Café mit Herz, Spielbrettle, die Bürger für Bürger, die drei FSJlerinnen, das Abendmahl oder seine „ El Padres“, um nur einige zu nennen.
Einem besonderen Licht, nämlich der Vorsitzenden des Kirchengemeinderats, Elisabeth Feyrer-Binder, dankte er für die gemeinsame Leitung der Gemeinde über 17 Jahre hinweg, in der sie ihn als eigene Persönlichkeit „Gottfried“ annahm.
Eingebettet in zwei Intonationen eines Saxofonquartetts (Michael Blocher, Thomas Schmidt, Heike Rittmann, Anna-Lena Widmann) stellte Kircher das Ziel seines Lebens, Menschen mit Jesus in Berührung zu bringen, in den Raum. Die „ Rose“ setzte einen bewegenden Schluss unter die Predigt.
Treue und Liebe in Wort und Tat
Pfarrer Christoph Hofius, Administrator für den Kirchenbezirk, nahm die Entpflichtung vor. Er dankte ihm für die gemeinsame Arbeit, für seinen Einsatz in Treue und Liebe in Wort und Tat. Die Früchte seines Wollens seien zu sehen und deutlich zu spüren. Die Herzensangelegenheit mit Menschen ins Gespräch zu kommen, offen für Neues und Visionen, bereit im Team zu arbeiten, jedoch nicht ohne „Gummibärchen“, so beschrieb ihn Feyrer-Binder, die schmunzelnd bekannte, stolz auf ihren Pfarrer gewesen zu sein, der in einer Band rockt.
Feierlich umrahmten der Posaunenchor unter Martin Bleibel, der Kirchenchor mit Lore Wagner und Frank Melber an der Orgel den zu Herzen gehenden Gottesdienst.
Zum gemeinsamen Imbiss im Pfarrgarten spielte der Musikverein Harmonie. Um 13 Uhr eröffneten die Vöhringer Voices unter Patrick Rützel ein heiteres „Abschiedsprogramm“ in der Petruskirche.
Die Redner zeichneten Kircher als einen bescheidenen, feinfühligen, wunderbaren Seelsorger, von dem man sich persönlich angesprochen fühlte. Offen für andere Religionen, begeisterungsfähig und humorvoll habe er sich die Wertschätzung seiner Mitmenschen erworben und sei mittlerweile, so Bürgermeister Stefan Hammer, ein „Broatschua„ geworden.
Überwältigendes Abschiedsprogramm
Ein gesungenes Segenslied von Paul T. Müller und seiner Frau Sylvia rundete deren Grüße von der katholischen Kirche ab. Pfarrer Oliver Velm sprach für den Nahbereich „Kleiner Heuberg-Mühlbachtal“. Ein Ohrenschmaus bereitete Monika Bugala mit dem Mundartgedicht „Dr Necker“ von Sebastian Blau.
Gemeindediakon Blaise Gouget, Joachim Binder für die Vereine, Nick Broghammer vom Jugend-Bibel-Hauskreis und Herrmann Lehmann vom Kirchenchor reihten sich ein. Ein humorvolles Persönlichkeitsbild gestalteten die FSJlerinnen, während das evangelische Jugendwerk mit Felix Schmid die Bibelfestigkeit Kirchers testete. Danach stellte Moderator Jochen Friedrichson das Abschiedsgeschenk in Aussicht. Es ist ein Wochenende auf dem Tödi zusammen mit dem Kirchengemeinderat.
Sichtlich überwältigt ging Kircher in seinem Schlusswort nochmals die Beiträge ein. Er bedankte sich noch bei der Pfarrhausunterstützung, der Sekretärin Kerstin Bleibel, der Kirchenpflegerin Elke Binder und nochmals bei Eliabeth Feyrer-Binder, bevor sein Reisesegen den Schlusspunkt setzte.