21 Jahre zwischen den Pfosten: Klicken Sie sich durch Jens Lehmanns Profikarriere Foto: Foto: dpa

Nach 23 Jahren im Profifußball beendet der VfB-Torhüter am Saisonende seine Karriere.

Stuttgart - Er saß ein wenig steif an der Stirnseite des Tisches in der VfB-Vereinsgaststätte, und wer in sein Gesicht blickte, entdeckte nicht gerade heitere Gelassenheit. Aber irgendwann musste Jens Lehmann ja raus mit der Sprache. Seit gestern ist es amtlich: Einer der besten Torhüter, die Deutschland je hatte, beendet am Saisonende definitiv seine Karriere. "Ich werde am 8. Mai mit dem VfB Stuttgart mein letztes Spiel machen", sagte der Schlussmann, "und danach auch nirgendwo anders mehr kicken." Eine klitzekleine Einschränkung machte er dann aber doch.

Wenn Joachim Löw anrufen sollte, überlegte er mit knitzer Miene, weil bei der Weltmeisterschaft in Südafrika ein Mann mit Erfahrung im Tor der deutschen Nationalmannschaft stehen soll, dann würde er sich das noch einmal überlegen: "Man weiß ja nie, was passiert."

Ansonsten wechselt er schon während der Fußball-WM die Perspektive - als Experte für den Bezahlsender Sky. Er wird mindestens fünf Spiele analysieren, drei davon vor Ort, zwei aus dem WM-Studio des Senders in München. Heute darf er schon mal üben: beim Champions-League-Duell zwischen Arsenal London und dem FC Barcelona. Und wie das Schicksal so spielt: Wie schon bei der WM 2006 wird es in Südafrika zum Duell mit einem alten Rivalen kommen. Oliver Kahn ist als ZDF-Experte am Ball. "Daran habe ich noch gar nicht gedacht", sagt Lehmann mit einem Lächeln auf den Lippen.

Er selbst, schätzt Lehmann, werde nach einem ausgedehnten Urlaub wieder in der Szene auftauchen. Weiterhin als TV-Experte bei Sky vielleicht, als Zeitungs-Kolumnist oder als was auch immer. "Es ist noch nicht zu Ende", sagt Jens Lehmann. Alles andere hätte auch gar nicht zu ihm gepasst.

Was sich Lehmann für seine Zukunft noch alles vorstellen kann, lesen Sie in unserer Printausgabe vom 31. März.