Vikar Noel Uwimpuhwe verlässt Empfingen. Bereits zum 1. September – der 44-jährige Geistliche aus dem afrikanischen Ruanda übernimmt dann woanders eine Aufgabe. Wir verraten, wo es für ihn hingeht, wie sein bisheriger Lebensweg aussah und wie es in Empfingen weitergeht.
Vikar Noel Uwimpuhwe war seit Frühjahr 2022 in der Seelsorgeeinheit Empfingen-Dießner Tal als Seelsorger tätig.
Jetzt folgt eine neue Aufgabe für ihn. Er wird nun zum 1. September eine Stelle als Vikar in Stockach in der Pfarrei Radolfzell antreten.
Vikar Noel hat bei einem Vortrag vor Senioren in Sulz vieles über seinen Lebenslauf, seinen Werdegang und seine Beweggründe, Priester zu werden, erzählt. Dabei war auch viel Historisches über Ruanda zu erfahren.
Noels Schritte in Ruanda Noel ist in einer christlichen Familie mit sechs Geschwistern aufgewachsen. Alle sind jünger als er. Noel ist heute 44 Jahre alt.
In Ruanda hat er die dort übliche Schullaufbahn mit dem Abitur abgeschlossen. Schon als kleiner Junge wollte er Priester werden. Er hat Philosophie und Theologie studiert.
Am 10. Juli 2010 wurde er in Ruanda zum Priester geweiht. Dem schloss sich als Vikar eine sechsjährige priesterliche Seelsorge als Kaplan in der Pfarrei Mushe (Erzdiözese Kigali, Ruanda) an. In der Pfarrei, in der er gewirkt hat, lernte er einen Priester aus Waldkirch kennen. Dieser hatte in Ruanda die Jugendarbeit gegründet und sich um Waisenkinder gekümmert. Der Priester gehört dem Orden der Salesianer an.
Wie der Mann aus Ruanda nach Deutschland kam Noelkam mit ihm in Kontakt. Er wollte wissen, ob dieser Priester etwas tun könne, damit er nach Deutschland kommen kann. Der Priester nahm mit der Erzdiözese Freiburg Kontakt auf. Dort wurde die Möglichkeit bejaht. Noel ließ sich von seinem Heimatbischof beurlauben und los ging es mit vielen Papieren, die es auszufüllen galt. In Deutschland angekommen, nahm Noel von Oktober 2018 ein Studium an der Universität Freiburg im Studiengang „Master of Arts“ im Fach „Caritaswissenschaft und Ethik“ auf, das er 2018 abschloss. Von 2016 bis 2018 besuchte er eine deutsche Sprachenschule.
Vikar in der Seelsorgeeinheit Empfingen-Dießener Tal Im Februar 2022 wurde er zum Vikar in der Seelsorgeeinheit Empfingen-Dießener Tal berufen. Die Laufbahn eines Vikars dauert circa fünf Jahre. Der zweite Teil der Vikarszeit muss in einer anderen Kirchengemeinde absolviert werden. Daher muss Noel jetzt seine seelsorgerliches Wirken in der Seelsorgeeinheit Empfingen-Dießener Tal beenden.
In Empfingen wird nach seinem Abschied ein Vikar aus Indien seine Stelle übernehmen, so die Information.
Wie hat Noel die zwei Jahre in der Seelsorgeeinheit Empfingen-Dießener Tal erlebt? „Mir hat es hier gut gefallen. Ich habe den Austausch über das kirchliche Leben mit dem Gemeindeteam und dem Pfarrgemeinderat erlebt und verschiedene kirchliche Gruppierungen kennengelernt Auch mehrere Jahrgänge wie ‘Edelweiß‘ habe ich kennengelernt. Ich war zu Geburtstagen und zu Vereinen wie dem Musikverein eingeladen. Die Begegnung mit Menschen ist mir sehr wichtig, weil dies viel Freude macht. Betra habe ich vor allem durch den Sport kennengelernt, so durch die Teilnahme an einem AH-Turnier.“
Was bleibt ihm in Erinnerung? „Bei verschiedenen Begegnungen stellten mir die Leute ab und zu Fragen über Gott, Sakramente und Kirche. Das freute mich. Bei den Spaziergängen mit den älteren Menschen im Rollstuhl in Empfingen herum wird gesungen, gebetet und von mir gibt es kleine Impulse.“
Wie geht es weiter nach der Vikarszeit? Noel Uwimpuhwe zeigt sich da völlig offen. Er wisse aber nicht, ob ihn sein Heimatbischof weiterhin beurlaubt.
Am kommenden Sonntag, 25. August, wird Noel Uwimpuhwe im Rahmen eines Dank- und Abschiedsgottesdienstes in der St. Georgs-Kirche in Empfingen, um 10.30 Uhr verabschiedet.