Das Unternehmen Amodes, das im vergangenen Winter bereits den Absaug-Testlauf im Absetzbecken durchgeführt hatte, wird nun den Schlamm aus dem gesamten Klosterweiher entfernen. (Archivfoto) Foto: Moser

Den Klosterweiher als Badesee erhalten – das wollen Stadtverwaltung und Gemeinderat. Nun wurde der Auftrag für das Absaugen des Schlamms vergeben. Was kostet die Maßnahme? Wann geht es los? Und kann die Badesaison 2023 stattfinden?

St. Georgen - Bis zu 2,30 Meter ist die Schlammschicht am Grund des Klosterweihers stellenweise dick. Rund 35 000 Kubikmeter Sediment sind es insgesamt, die dem Freiburger Unternehmen HPC zufolge auf dem Grund des Badesees liegen. Doch damit soll so bald wie möglich Schluss sein: Der Schlamm soll aus dem gesamten Weiher angesaugt werden.

Dass das teuer wird, ist schon länger klar. Nun aber liegen konkrete Zahlen auf dem Tisch: Für rund 1,8 Millionen Euro netto – die Stadt ist in diesem Fall vorsteuerabzugsberechtigt – hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung die Arbeiten zum Absaugen des Schlamms an das Unternehmen Amodes, das bereits den Testlauf im Absetzbecken durchgeführt hatte, vergeben.

Rondell und Bolzplatz etwa ein Jahr lang belegt

Die Sanierung des Klosterweihers ist ein Projekt, das die Stadtverwaltung bereits seit längerer Zeit begleitet – und es auch noch für einige Zeit tun wird. Denn allein die Absaug-Maßnahme wird mehrere Monate in Anspruch nehmen. Das Rondell am Klosterweiher, auf dem die Siebbandpresse, mit deren Hilfe der Schlamm vom Wasser getrennt wird, sowie weiteres technisches Equipment stehen wird, und der Bolzplatz, der als Lagerplatz für den entwässerten Schlamm dienen wird, werden für etwa ein Jahr nicht nutzbar sein, erklärte Bürgermeister Michael Rieger in der Sitzung am Mittwochabend. Einschränkungen wird es auf dem Parkplatz geben. "Aber da müssen wir durch", betonte er. Die Sanierung des Klosterweihers habe Vorrang.

Absaugen soll so bald wie möglich starten

Der Startschuss für die Entschlammungsmaßnahme am Klosterweiher soll indes schon bald fallen: Das Unternehmen stehe bereit, erklärte Alexander Tröndle, Leiter des städtischen Bauamts den Räten. Am 5. Dezember soll es losgehen. Zwar wird dann noch nicht direkt Schlamm aus dem Weiher abgesaugt, sondern zuerst einmal die Baustelle eingerichtet. Wenn das Wetter es zulasse, will man aber noch in diesem Jahr mit der Maßnahme loslegen. "Wir wollen nicht bis März warten, sondern so schnell wie möglich loslegen", bekräftigte Tröndle.

Badegäste auch im kommenden Jahr willkommen

Wenn alles nach Plan läuft, kann dann auch die Badesaison 2023 größtenteils ohne Störungen durch die Maßnahme vonstatten gehen, sodass die St. Georgener und Gäste aus der Region nicht auf den Sprung in den Klosterweiher verzichten müssen.

Dafür hat die Stadtverwaltung die Gesamtmaßnahme in zwei Bauabschnitte geteilt. Zuerst – über den Winter und im Frühling – soll der südliche Teil des Weihers, der sich näher an der Liegewiese befindet, in Angriff genommen werden. Nach Pfingsten hofft man dann, in die andere Hälfte des Gewässers wechseln zu können, sodass die Sanierung im zweiten Abschnitt und die Badesaison im dann bereits sanierten ersten Abschnitt parallel verlaufen können.

Entsorgung wird weitere Kosten verursachen

Einen Unsicherheitsfaktor gibt es bei den Kosten der Klosterweihersanierung übrigens noch: Wenn der Schlamm erst einmal aus dem Gewässer abgesaugt und entwässert ist, muss er noch entsorgt werden. Hier kommen – auch wegen diverser Belastungen des Sediments – noch weitere Kosten auf die Stadt zu. Unklar ist noch, ob der Schlamm als Düngemitteln auf Feldern ausgebracht werden kann. Interessenten, sagte Bürgermeister Rieger in der Sitzung, gebe es bereits. "Das kann ich aber noch nicht versprechen, das wird man sehen."