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Der Autobauer Daimler will seinen Gewinn mit einem neuen Sparprogramm voraussichtlich um mindestens drei Milliarden Euro pro Jahr steigern.

Hamburg/Stuttgart - Ein vom Autokonzern Daimler angekündigtes Sparprogramm soll den Gewinn offenbar um mindestens drei Milliarden Euro pro Jahr steigern. Damit wolle Konzernchef Dieter Zetsche sicherstellen, dass die Pkw-Sparte ab 2013 die angepeilte Umsatzrendite von zehn Prozent vor Zinsen und Steuern erreiche, berichtete das „Manager Magazin“. Die genaue Summe werde derzeit noch errechnet, heißt es demnach in Konzernkreisen. Angesichts der aktuellen Probleme und geringerer Einnahmen seien aber wohl mindestens drei Milliarden Euro nötig, um das Zehn-Prozent-Ziel zu erreichen.

Zetsche: Kein Stellenabbau

Zetsche betont dem Bericht zufolge aber, dass die Ziele ohne Stellenabbau erreicht werden sollen. Bei Bedarf solle allenfalls die Zahl der aktuell 4400 Leiharbeiter bei Mercedes reduziert werden. Intern sei aber errechnet worden, dass Mercedes im Vergleich zu Audi und BMW 8000 bis 10.000 Mitarbeiter zu viel beschäftigt.

Daimler steht unter hohem Kostendruck. Der Autohersteller kämpft vor allem in Europa und China mit Absatzproblemen und verdient wegen hoher Rabatte weniger als erwartet. Zudem könnte sich dem Bericht zufolge die Markteinführung der neuen S-Klasse verzögern, was den Konzern ebenfalls teuer zu stehen kommen würde, da bereits jetzt die Auslieferungen des Vorgängermodells deutlich nachlassen.

Daimler-Sprecher: Bericht ist "pure Spekulation"

Ein Daimler-Sprecher sagte zu dem Bericht, es handle sich um „pure Spekulation“. Der Konzern werde sich äußern, wenn es etwas Neues zu verkünden gebe. Die S-Klasse werde wie geplant 2013 eingeführt.

Zetsche hatte im September gesagt, dass Daimler bei Mercedes Benz Cars für 2012 ein operatives Ergebnis unter dem Vorjahresniveau erwarte. Grund dafür seien schwierige Marktbedingungen in Europa sowie ein schärferer Wettbewerb. Dabei kündigte er auch das Sparprogramm mit dem Namen „Fit for Leadership“ an. 2011 hatte die Sparte einen operativen Gewinn von 5,2 Milliarden Euro erwirtschaftet.