Es ist schon einiges passiert: Den Rundbau des Landratsamtes mit Sitzungssaal kann man inzwischen nur noch erahnen. Foto: Schmider/Landratsamt Rottweil

Der Rundbau ist verschwunden, das Hochhaus eingehüllt – wir fragen nach: Liegt der Abriss des Rottweiler Landratsamtes noch im Zeitplan? Außerdem gibt es Neuigkeiten zum Bau des Parkhauses.

Das Rückbauunternehmen, die Firma BERB, wollte ursprünglich Ende März mit dem Abriss fertig sein. Der Startschuss für den Neubau war für Ende Juni vorgesehen. Ist der Zeitplan noch einzuhalten angesichts einiger Überraschungen, auf die man beim Abbruch gestoßen ist? Wir fragen beim Landratsamt nach.

 

Ende 2024 war die Firma BERB auf Schadstoffe gestoßen, mit denen man trotz vorher durchgeführter Beprobungen nicht gerechnet hatte. Der dadurch notwendige Zusatzaufwand mit zusätzlichen Kosten schlägt sich in zwei Nachträgen wieder. Es bleibt also nicht bei den zunächst angenommenen 1,15 Millionen Euro Kosten für den Rückbau.

Über den ersten Nachtrag in Höhe von 318 000 Euro wurden die Kreisräte im Dezember 2024 in Kenntnis gesetzt. Schon da hieß es aber, es werde nicht dabei bleiben, denn damit sei nur der Rückbau bepreist und noch nicht die Entsorgungskosten.

Nur noch ein Betonskelett

Beim zweiten Nachtrag in Höhe von 430 000 Euro wird der Mehraufwand in Bezug auf die Demontage und Entsorgung von Fassadenelementen berücksichtigt. Aufgrund einer asbesthaltigen Verfugung konnten die Fenster nicht mit dem Bagger herausgezogen werden, und die Brüstungselemente mussten schadstoffbedingt gesondert auseinandergebaut werden. Das Hochhaus wurde für die spezielle Demontage komplett eingehüllt.

„Diese Arbeiten sind mittlerweile abgeschlossen, das Gerüst wird momentan wieder abgebaut“, erklärt Schmider. Parallel seien der Rundbau und etwa zwei Drittel des Flachbaus rückgebaut worden. „Sobald das Gerüst komplett abgebaut ist, wird mit dem Abbruch des Hochhauses begonnen, von dem jetzt nur noch ein Betonskelett übrig ist.“

Gleichzeitig werde der so genannte Baugrubenverbau erstellt, der die spätere Baugrube stabilisiere. Hierzu würden acht bis zwölf Meter lange Bohrpfähle in das Erdreich eingelassen.

Kosten liegen immer noch im Rahmen

Was die Nachträge betrifft, so stellt die Pressesprecherin klar: „Wir liegen damit immer noch im Rahmen der Kostenberechnung. Zwar haben sich berechtigte Mehrkosten zum Vergabepreis der Firma BERB ergeben, allerdings keine insgesamt Mehrkosten zu den vom Rückbauplaner ermittelten Rückbaukosten.“

Die waren mit 2,6 Millionen Euro beziffert worden. Die Firma BERB hatte die Kosten mit ihrem Angebot von 1,15 Millionen Euro stark unterschritten. Auch mit den Nachträgen liegen die Rückbaukosten deshalb immer noch unter zwei Millionen Euro.

Rückbau bis ins dritte Quartal

Die zusätzlich notwendig gewordenen Arbeiten beim Rückbau wirken sich natürlich auch auf den Zeitplan aus. Allerdings sei Ende März der Zeitplan gewesen, den sich die Firma BERB auf die Fahnen geschrieben hatte, erklärt Andrea Schmider.

„In unserem Rahmenterminplan, nach dem sich auch die Ausschreibungen und Vergaben richten, dauern die Abbrucharbeiten einschließlich der Erstellung der Baugrube bis in das dritte Quartal diesen Jahres. Wir liegen also im Zeitplan.“

So geht’s beim Parkhaus weiter

Zusätzlich zu den rund 85 Millionen Euro an Gesamtkosten für den Neubau des Landratsamtes sind 4,3 Millionen für das ebenfalls noch zu bauende Parkhaus an der Stadionstraße eingeplant.

Der Satzungsbeschluss für den entsprechenden Bebauungsplan ist für das zweite Quartal vorgesehen. Was die Vergabe angeht, so ist ein zweistufiges Verfahren geplant.

In einem Teilnahmewettbewerb wird eine Vorauswahl getroffen. Geeignete Bieter werden dann im zweiten Schritt zu einem Verhandlungsverfahren eingeladen.

Dabei wird das wirtschaftlichste Angebot ermittelt. Außerdem geht es um Kriterien wie eine optimierte Bauzeit, den Umfang der Baustelleneinrichtung und Vorschläge zur Konstruktion.

Sieben Anträge eingegangen

Im Rahmen des Wettbewerbs zum Parkhaus seien inzwischen sieben Teilnahmeanträge eingegangen, erfahren wir auf Nachfrage von Andrea Schmider. „Noch in dieser Woche soll eine Entscheidung getroffen werden, welche der Teilnehmer in die engere Auswahl kommen, die dann zur Abgabe eines Angebots aufgefordert werden“, erklärt sie außerdem am Mittwoch.

Wie die Ideen der Teilnehmer aussehen, dürfe nicht offengelegt werden, da man sich in einem laufenden Vergabeverfahren befinde.