Sauerei: Immer wieder verteilt sich der Inhalt von abgestellten Müllsäcken am Sammelplatz Grubersgrund in der Natur. Foto: Gemeinde Schenkenzell

Die Müllsammelstelle im Außenbereich Grubersgrund bleibt ein Brennpunkt. Zwar ist immer mal wieder ein paar Monate Ruhe. Aber dann verteilt sich der Müll aus aufgerissenen Säcken doch wieder auf dem Platz. Jüngst geschehen zwischen den Jahren.

Schenkenzell - In der Sitzung des Gemeinderats am Mittwochabend hat Stefan Maier die Verwaltung aufgefordert, dieses Thema wieder aufzugreifen. Der Zustand dürfe so nicht bleiben. Wie Bürgermeister Bernd Heinzelmann schilderte, habe er sich den Müllsammelplatz im Grubersgrund nach den Weihnachtsfeiertagen angesehen, Fotos gemacht und an das Abfallwirtschaftsamt des Landratsamts Rottweil geschickt.

Tiere reißen Säcke auf

Wohl seien nach der erfolgten Leerung durch das zuständige Unternehmen Alba noch Säcke mit Müll angeliefert worden. Das sei "natürlich schlecht, weil diese dann bis zur nächsten Abholung rund vier Wochen liegen bleiben". Sie lockten Wildtiere auf der Suche nach Nahrung an, die die Säcke dann aufbeißen und den Müll verstreuen. Aufkommender Wind tue ein Übriges.

Allerdings verleite die geschotterte Müllsammelstelle an der Gemeindeverbindungsstraße, zu der auch Anlieger aus den Zinken Müllerswald, Fräulinsberg und Holzebene ihren Hausmüll in roten und Plastikabfälle in gelben Säcken anliefern, zur illegalen Müllablagerung. Manchmal lagere etwas, das dort nicht hingehöre. "Ich bin nach wie vor der Meinung, dass wir als Gemeinde nicht verpflichtet sind, uns um dieses Problem zu kümmern und Geld auszugeben. Das ist Sache des Abfallwirtschaftsamts, das für die Entsorgung des Mülls Gebühren beim Nutzer verlangt. Wenn wir uns da einsetzen, kann das im Sinne der Gleichbehandlung Begehrlichkeiten bei anderen Müllsammelstellen in unseren Außenbereichen wecken", betonte der Bürgermeister.

Abholung direkt am Haus erwünscht

Ein weiteres Ärgernis sei, dass Alba ihrer Verpflichtung, die Müllsammelstelle zu säubern, nicht immer nachkomme und die Gemeinde reklamieren müsse. Erfreulicherweise gebe es bei anderen Müllsammelstellen im Außenbereich solche Vorkommnisse aber äußerst selten, sagte Heinzelmann. Eine Lösung des Dauerproblems im Grubersgrund könnte laut Heinzelmann sein, dass das beauftragte Entsorgungsunternehmen den Müll mit einem kleineren Fahrzeug direkt bei den Häusern abholt. "Natürlich wäre das im Winter nicht ganz so einfach", räumte der Bürgermeister ein.

Für Mathias Lehmann besteht das Hauptproblem bei den Müllsäcken, "die praktisch nichts taugen und schnell kaputt gehen". Das wiederum, erläuterte Heinzelmann, sei dem dualen System geschuldet, wofür Alba nichts könne. Der Bürgermeister sicherte dem Gemeinderat zu, erneut mit dem Landratsamt in Kontakt zu treten, wohin der weitere Weg gehen soll.

Info: Zwei Absagen erteilt

Die Verunreinigung des Müllsammelplatzes im Grubersgrund hatte im Sommer 2020 stark an Fahrt aufgenommen, nachdem Alba im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie wegen Personalengpässen den Müll wiederholt später abholte als der Termin verbindlich vorsah. Damals hatte das Landratsamt der Gemeinde den Vorschlag unterbreitet, in einem sogenannten Pilotversuch zwei Mülltonnen zu kaufen. Das Entsorgungsunternehmen bot der Gemeinde an, Müllgefäße auf die Dauer eines Jahres anzumieten. Beides lehnte der Gemeinderat ab mit der Begründung, dass die Kommune hierfür nicht zuständig sei.

Immer wieder gibt es im Landkreis Beschwerden, weil die Müllabfuhr nicht klappt. Auch die Gebührenerhöhung 2022 stieß bei vielen Bürgern auf Unmut – und wurde im Kreistag kritisiert. Indes werden mancherorts Wünsche nach Tonnen, die den gelben Sack ersetzen könnten, laut.