An zwei Standorten in der Lörracher Innenstadt ist eine besondere Erfrischung möglich. Es gibt besorgte Stimmen.
Die erste Bewährungsprobe haben die zwei neuen Nebelduschen bereits meistern dürfen. Angesichts von Temperaturen, die bei 37 Grad Celsius lagen, suchten die Besucher der Lörracher Innenstadt kühlere Plätze auf. Neben schattigen Bereichen wie im Hebelpark gibt es seit Mitte Juni auch zwei weitere besondere Plätze. Am Senser Platz und an der Turmstraße auf Höhe von Galeria stehen neue Nebelduschen.
Passanten sollen sich hier abkühlen können, so die Stadtverwaltung. „Mit der Installation der Nebelduschen verfolgt die Stadt das Ziel, die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt trotz steigender Sommertemperaturen zu erhöhen und gleichzeitig auf innovative, umweltfreundliche Maßnahmen zur Klimaanpassung zu setzen“, teilte die Stadt mit.
Die Sorge
Im Gemeinderat artikulierte Matthias Koesler aber die Sorgen einiger Bürger. Besonders auf mögliche Legionellen hob der FDP-Piraten-Fraktionschef ab. „Wie wird verhindert, dass es keine Keimschleuder ist?“ Eine Antwort darauf lieferte am Freitag eine Anfrage unserer Zeitung in der Stadtverwaltung. So würden die Nebelduschen wöchentlich von einem externen Gutachterbüro beprobt, erklärte Stadtsprecher Alexander Fessler. „Die Nebelduschen sind über einen Hydranten an das Trinkwassernetz angeschlossen.“
Unklarer Verbrauch
Noch keine Aussage könne hingegen darüber getroffen werden, wie viel Wasser aufgewendet wird. „Der Verbrauch ist abhängig von der Nutzung und wird nach Abschluss der Aktion ermittelt“, führt der Sprecher aus. Vor zwei Jahren gab es schon einmal am Rathaus einen Testlauf. Während der damaligen Testphase wurde eine Wasseruhr installiert, um den entstandenen Wasserverbrauch zu messen. Dieser lag laut Verwaltungsmitteilung bei etwa 25 Liter pro Stunde, was in etwa dem Verbrauch von zwei bis drei Minuten Duschen entspreche. Seinerzeit wurde aber klar das Ziel ausgegeben, dass die Auswahl der dauerhaften Nebeldusche auch eine technische Lösung enthalten soll, mit dem das Ein- und Ausschalten durch den Nutzer möglich sein soll, um den Wasserverbrauch weiter zu senken.
Die Energie
Es wird laut Fessler bei den zwei neuen Nebelduschen keine Energie benötigt. Allein der Wasserdruck auf der Leitung reiche aus, um die Nebelduschen zu betreiben. Die Anschaffung der neuen Nebelduschen wurde mit finanziellen Mitteln aus dem Förderprogramm Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren finanziert.
Ein Zwischenfazit
Die Stadt bewerte den seit Mitte Juni realisierten Einsatz als sehr positiv und erfreulich. „Wir haben beobachtet und zurückgemeldet bekommen, dass die Nebelduschen sehr viel im Einsatz sind und von den Bürgern sehr gut angenommen werden.“
In den Sozialen Medien fiel die Bewertung unterschiedlich aus. Die Nebelduschen haben laut Fessler auf den städtischen Social-Media-Kanälen zu einer unerwarteten hohen Reichweite geführt. „Die positiven und negativen Kommentare halten sich hierbei die Waage.“
Insgesamt 146 Kommentare gab es auf der Instagram-Seite der Stadt Lörrach bis Freitagnachmittag. Die Bandbreite reicht von „beste Erfindung“ über eine Kritik am Wasserverbrauch bis hin zu „Das reißt es in Lörrach auch nicht mehr raus“. Angeregt wird unter anderem, hier, losgelöst von der Bewertung der Dusche, mehr Bäume zu pflanzen oder auch einen Trinkwasser-Brunnen zum Auffüllen von Flaschen aufzustellen.