In diesem Jahr haben 63 Abiturienten und Abiturientinnen die Abiturprüfung bestanden und sich einen ausgezeichneten Notenschnitt von 1,90 erarbeitet. 30-mal steht eine Eins vor dem Komma, einmal wurde sogar die Traumnote 1,0 erreicht. Foto: Wagner

Das Martin-Gerbert-Gymnasium (MGG) Horb lud am vergangenen Samstag zur Abiturfeier in die Hohenberghalle in Horb ein. Insgesamt 63 Abiturientinnen und Abiturienten feierten das Bestehen der Abiturprüfung.

Horb - Im vergangenen Jahr konnte diese Veranstaltung nur im kleinen Rahmen mit 250 Teilnehmern stattfinden. Daher freute sich Schulleiter Georg Neumann insbesondere darüber, dass heuer wieder Ehrengäste neben den Eltern, Geschwistern und Großeltern das Geschehen der Veranstaltung mitverfolgen konnten. Das Abiball-Team habe unter der Leitung vom Tom Schümann das Beste aus der Situation gemacht und alle Corona-Anforderungen gewissenhaft umgesetzt.

Doch auch der größte Teil der Zeit in der Kursstufe stellte die Schulabgänger vor große Herausforderungen. "Der Präsenzunterricht wurde an den Schulen aufgrund der Corona-Pandemie eingestellt und die Schulen mussten überstürzt in den Fernunterricht wechseln", konstatierte Neumann. Arbeitsaufträge mussten über eine Plattform abgerufen werden und für die meisten Beteiligten fanden die ersten Videokonferenzen ihres Lebens statt.

Außergewöhnlicher Notendurchschnitt 

Hygienekonzepte, Maskenpflicht, und regelmäßige Selbsttests wurden zur Normalität in der Schule. Für die Teilnahme an den Abiturklausuren ließen sich die Prüflingen sogar sonntags testen. Hierfür sprach Neumann seinen herzlichen Dank an die Abiturienten aus, welche damit ihren Beitrag zur Eindämmung der Pandemie geleistet hätten. "Ihr habt ein hohes Maß an Selbstständigkeit und Eigenverantwortung entwickelt", stellte Neumann fest und fügte hinzu: "Ich hatte den Eindruck, dass wie bereits im letzten Jahr alle mit der Einstellung ›Jetzt erst recht‹ auf diese besondere Situation reagiert haben."

Und dieses Ergebnis könne sich sehen lassen: In diesem Jahr haben 63 Abiturienten und Abiturientinnen die Abiturprüfung bestanden und sich einen ausgezeichneten Notenschnitt von 1,9 erarbeitet. "Ich kann mich an keine Abi-Feier erinnern, an der ich einen solchen Notenschnitt bekanntgeben durfte", lobte Neumann das einzigartige Ergebnis. 30-mal steht eine Eins vor dem Komma, einmal wurde sogar die Traumnote 1,0 erreicht. "Einige von euch haben zum Teil unter schwierigeren persönlichen Rahmenbedingungen die Prüfung bestanden. Euch gilt unsere besondere Anerkennung", betonte Neumann.

Leider mussten die Schüler und Schülerinnen in ihrer Abschlusszeit auf manche Highlights verzichten. So entfielen alle außerunterrichtlichen Veranstaltung und damit auch die traditionellen Studienfahrten. Ebenso fielen der Schmotzige, Kursfeste und der Abigag ins Wasser.

Außergewöhnliche Schulzeit

Alexander Mörhle fasste in seiner Abiturientenrede humorvoll diese außergewöhnliche Schulzeit zusammen. "So mancher Kurs wurde echt stressig, obwohl man ihn sich selbst aussuchte", erinnerte sich Möhrle. Nicht nur der persönliche Kontakt zu den Lehrern und Lehrerinnen wurde von den Schüler vermisst, auch das Arbeiten in der Gruppe und Chemie-Experimente waren im Fernunterricht nicht mehr möglich. Über das längere Schlafen oder die besseren Sitz- und Liegepositionen während des Online-Unterrichts hätte sich hingegen niemand beschwert. Ein wenig bedauerte Möhrle, dass auf die Abschlussfahrt verzichtet werden musste. Die Englandreise im Jahr 2019 werde deshalb bei den Schülerinnen und Schülern einen besonderen Platz in ihrer Erinnerung einnehmen. Als Schlusswort richtete Möhrle an seine Mitschüler abschließend. "Nie spekulieren, sondern optimistisch bleiben."

Elternvertreterin Birgit Kreidler ging in ihrer Rede auf den Erfolg der Prüflinge ein. "Eine solche Leistung unter den Bedingen der Pandemie ist schon eine Erwähnung wert", konstatierte Kreidler. Stellvertretend für Oberbürgermeister Peter Rosenberger teilte CDU-Fraktionsvorsitzender Michael Keßler in seiner Rede den Schulabgängern lobend mit: "Ihr habt das Beste aus dieser Krise gemacht und einen grandiosen Schnitt erreicht."

Markus Schüz teilte in seinen Grußworten zur Verabschiedung des Jahrgangs mit, dass sich die beiden letzten Schuljahre in prägnanter Form mit zwei Zitaten beschreiben lassen. "Wer überwindet, der gewinnt" (Johann Wolfgang von Goethe) und "Ich kann das, was sich über das Leben gelernt habe, in drei Wörtern zusammenfassen. Es geht weiter" (Robert Frost).

Schüz ermutigte die Schulabgänger dazu, Altes loslassen zu können, um zum Neuen übergehen zu können. Mit einem weiteren Zitat von seinem angeblichen Kumpel Jean-Luc Picard, der zum Ende jeder Star Trek-Folge locker in seinem Stuhl auf der Brücke mit zwei Worten zu neuen Welten aufbricht, verabschiedete Schüz den Jahrgang: "Und Energie! In diesem Sinne wünsche ich euch noch viele schöne, neue Abenteuer."