Damals vor Corona: das Bösinger Speckfest vom 7. September 2019. Foto: Hölsch

Freizeit: Speckfest wegen Corona am Samstag in einer anderen Weise

Bösingen. Besondere Umstände erfordern besondere Maßnahmen. Das dachte sich der Bösinger Gesangverein Frohsinn, der das überregional berühmte Speckfest ausrichtet.

Das zünftige Fest in der Bösinger Halle hatte in der Vergangenheit viele Fans gewonnen und Jung und Alt angezogen. Die urig gestaltete Halle, das Konzept mit einem Vesperbuffet sowie der Schnapsstand im Mittelpunkt der Halle fand durch seinen innovativen Geist Gefallen und war stets gut besucht.

Auch in diesem Jahr wäre es wieder so weit gewesen, das Fest zu feiern, jedoch machen die Corona-Maßnahmen den Veranstaltern einen Strich durch die Rechnung. Maske, Abstand und Einlasskontrollen passen nicht zusammen mit dem Konzept eines freien Fests der Freundschaft und des Lachens.

Aber wer die Bösinger kennt, weiß auch, dass diese sich das Feiern nicht gerne austreiben lassen. So steckten die findigen Männer um die beiden Vorsitzenden Jan Thieringer und Hans-Peter Lapatki die Köpfe (mit Maske) zusammen, um ein Alternativkonzept zu ersinnen. Corona-Konform sollte dies sein, und darüber hinaus auch noch Spaß machen.

Heraus kam das Konzept des "Speckfest on Tour" beziehungsweise ein abgespecktes Fest: Am Samstag, 18. September, zieht der Gesangverein durch die Straßen Bösingens und verkauft aus einem Marktkarren heraus Vesper und Getränke zum Vor-Ort-Verzehren oder Mitnehmen.

Mit dabei sein werden verschiedene Abordnungen des Musikvereins Bösingen und die stimmgewaltigen Sänger des ausrichtenden Vereins. Los geht es um 11 Uhr an der Antoniuskapelle in der Bitze, um danach im Stundentakt die Standorte zu wechseln. Grünlinger Straße 1 (12 Uhr), Zollernstraße 14 (13 Uhr), Haslenstraße 40 (14 Uhr), Reutewiesen 3 (15 Uhr) und der "Marktplatz" am Kreisverkehr (16 Uhr) sind die weiteren Stationen. Das große Finale findet am Narrenbrunnen in der Ortsmitte ab 17 Uhr statt.

Natürlich hat die Idee mit dem Marktkarren einen praktischen Hintergrund – es dürfte nämlich für die Sänger kein schweres Unterfangen sein, ein passendes Verkaufsgefährt zu finden. Wer einmal des frühen Samstagmorgens ab 3 Uhr durch Bösingen zieht, weiß, dass es das Völkchen sehr ernst nimmt mit seiner Marktkultur.

Mit bis zu 80 Wägen zieht die "Speck-Armada" ins Land hinaus und bedient Wochenmärkte bis weit hinter Stuttgart hinaus mit den lokalen Spezialitäten.