Kaum scheint die Sonne, beginnt vielerorts die Grillsaison. Doch in welche Mülltonne kommt die Asche? Der Abfallwirtschaftsbetrieb Kreis Calw weiß es – und erklärt, warum das so ist.
Es gibt sie elektrisch, mit Gas und ganz klassisch mit Kohle. Die Rede ist von Grills. Und während sich viele Menschen einig sind, dass der Geruch von verbranntem Holz irgendwie dazu gehört, herrscht teils Uneinigkeit, was mit der dabei entstehenden Asche geschehen soll.
Gehört das in den Restmüll? Oder in die Biotonne? Oder vielleicht sogar ins Beet, um den Boden fruchtbarer zu machen? Helge Jesse, Bereichsleitung Gebühren, Abfallberatung und Öffentlichkeitsarbeit des Abfallwirtschaftsbetriebs Landkreis Calw, klärt auf Anfrage unserer Redaktion auf.
Häufiger noch glühende Asche eingefüllt
Das vielleicht Wichtigste vorweg: Bevor Asche entsorgt wird, muss sie abgekühlt sein. Was selbstverständlich klingt, scheint nicht jeder zu beachten.
„Wir haben diese Asche bis vor einigen Jahren in extra Sammelcontainern auf den Recyclinghöfen getrennt erfasst“, berichtet Jesse. „Allerdings wurde damals dort leider auch häufiger noch glühende Asche eingefüllt, welche dann noch längere Zeit in den Containern geglüht hatte.“
Separate Sammlung schließlich aufgegeben
In der Folge sei es mitunter zu kleineren Bränden gekommen, „glücklicherweise aber nur beschränkt in diesen Sammelcontainern. Größere Brandereignisse auf unseren Anlagen, verursacht durch heiße Asche, hatten wir noch nicht“, ergänzt der Bereichsleiter des Abfallwirtschaftsbetriebs. Um es erst gar nicht so weit kommen zu lassen, sei diese Form der Sammlung schließlich auch aufgegeben worden.
Dass manche Menschen auch zu Hause nicht immer vorsichtig sind, davon zeugen „jedes Jahr einige Tonnen, die durch das (meist) unabsichtliche Einfüllen von heißer Asche Schäden davontragen“, erklärt Jesse. „Deren Stückzahl ist aber im niedrigen zweistelligen Bereich anzusiedeln, bei insgesamt über 58 000 angemeldeten Restabfallgefäßen im Landkreis Calw.“
Größere Brandereignisse seien hier zudem nicht bekannt, „die meisten Kunden gehen verantwortungsvoll mit dem Einfüllen von Asche um und warten, bis diese abgekühlt ist“.
Nicht immer nur die reine Asche
Es gebe jedoch noch einen weiteren Grund, warum Asche nicht mehr separat gesammelt werde – und es ist derselbe, warum diese auch nicht in die Biotonne darf.
Wie der Bereichsleiter berichtet, „haben Beprobungen gezeigt, dass wir nicht immer nur die reine Asche von unbelastetem Holz erhalten haben, sondern mutmaßlich auch andere Materialien verbrannt wurden. Seitdem nehmen wir Asche nur noch als Restabfall an“.
Teure Analysen wären nötig
Grundsätzlich sei Asche nicht anzusehen, aus welchen Materialien sie entstanden ist, „dafür müsste man teure Analysen durchführen lassen“. Um kein belastetes Material in den Bioabfall zu bekommen, gelte die klare Regel, Asche nur im Restmüll zuzulassen.
Sollte es sich indes um wirklich unbelastete Holzasche handeln, könne diese „tatsächlich im Garten zur Bodenverbesserung eingesetzt werden“, erklärt Jesse. Dann müsse aber auch das Ursprungsmaterial entsprechend unbelastet gewesen sein.