Der Pfarrgemeinderat der Katholische Kirchengemeinde Friesenheim hielt seine letzte Sitzung ab. Künftig wird es Pfarreiräte durch die Zusammenlegung der Seelsorgeeinheiten geben.
Der Pfarrgemeinderat der Katholischen Kirchengemeinde Friesenheim hat zum letzten Mal offiziell getagt. Zehn Pfarrgemeinderäte und alle Mitglieder des Seelsorgeteams sowie Pfarradministrator Pfarrer Josef Rösch saßen um einen runden Tisch. Auf der Tagesordnung stand unter anderem noch der Jahresabschluss 2024.
Nach dem offiziellen Teil der Sitzung dankte Pfarradministrator Josef Rösch dem gesamten Gremium für die geleistete Arbeit in den vergangenen Jahren. Einige der Pfarrgemeinderäte gehören dem Gremium seit fünf Jahren an, andere wiederum seit Jahrzehnten.
Pfarrer Rösch erinnerte an den Ursprung der Pfarrgemeinderäte, die ihre Grundlage im Zweiten Vatikanischen Konzil gefunden hätten. Das Zweite Vatikanische Konzil war vom Oktober 1962 bis Dezember 1965. Pfarrer Rösch erklärte: „Mit dem heutigen Tag geht auch eine 56-jährige Ära hier in Friesenheim zu Ende.“
Der Pfarrgemeinderat hat sich in den 70er-Jahren entfaltet
Das Zweite Vatikanische Konzil habe die Menschen aus der Taufe und Firmung über den Pfarrgemeinderat dazu aufgerufen und berechtigt, an der Pfarrgemeinde aktiv mitzugestalten. Mit der Würzburger Synode von 1971 bis 1975 war der Weg frei für ein Gremium, das auch im Pfarrgemeinderat Entscheidungskraft erhielt und damit Beschlüsse für die Pfarreien verbindlicher Natur gefasst werden konnten.
Seelsorgeeinheiten sollen pastoralen Raum bilden
Künftig wird es keine Pfarrgemeinderäte mehr geben. Bewusst wurde das künftige Gremium Pfarreirat genannt „Kirchenentwicklung 2030 im Dekanat Lahr“ und bezieht sich auf die große Veränderung, die spätestens im Jahr 2030 vollzogen sein muss. Vom 1. Januar 2026 an werden im bisherigen Dekanat Lahr die bisherigen fünf Seelsorgeeinheiten „An der Schutter“, Ettenheim, Friesenheim, Kippenheim Maria Frieden und Rust einen pastoralen Raum mit rund 45 000 Katholiken bilden.
Bis im Jahr 2015 wurden Beschlüsse auf die örtliche Pfarrei getroffen, für den Ort in dem auch die Kirche stand. Ab 2015 waren die Gremien dazu gehalten zu fusionieren. Der Bezug zur einzelnen Pfarrei war nicht mehr ganz so gegeben. Die Räte mussten ihre Arbeit verändern und die gesamte Kirchengemeinde in den Blick nehmen.
Es ging nicht mehr für die einzelne Pfarrei so sehr ins Detail, so Rösch. Es war die Stunde der Gemeindeteams, die in einzelnen Pfarreien mitwirkten. Die Arbeit der Räte habe sich verändert. Jetzt erfolge mit dem großen Pfarreirat ein Quantensprung, so Rösch. Der Pfarreirat sei ein Beratungsgremium, aber noch weiter weg von dem konkreten Leben in den Ortschaften.
Pfarrgemeinderäte saßen oft zwischen zwei Stühlen
Im Grunde ähnle es dem Dekanatsrat, der auch über große Konzepte und Strukturen spreche. Die Pfarrgemeinderäte hätten sehr viel Zeit und Energie in ihre Arbeit investiert, gemeinsam wurde diskutiert, auch kontrovers. Es sei nicht immer einfach gewesen.
Oft saßen die Pfarrgemeinderäte zwischen zwei Stühlen: der Erwartung aus der eigenen kleinen Pfarrei und der Verpflichtung, das Große in den Blick zu nehmen. Pfarrer Josef Rösch dankte im Namen des gesamten Seelsorgeteams für das ehrenamtliche Engagement. Die Pfarrgemeinderatsvorsitzende Martina Hamm bestätigte: „Es war nicht immer einfach. Aber es wurde immer gemeinsam an Lösungen gearbeitet.“ Sie hoffe, dass es für die Kirche gut weitergehe.
Im Anschluss waren alle Pfarrgemeinderäte zu einem Sektumtrunk eingeladen. Dabei ließen sie manche Erinnerung vor allem aus den Anfängen Revue passieren. Dankbar sind die Pfarrgemeinderäte für die Gemeindeteams, die sich bisher in den ehemaligen Pfarreien gebildet haben und noch in den Gottesdiensten vorgestellt werden.
Die Pfarreiratswahlen
Die Pfarreiratswahlen für die neue Pfarrei Südliche Ortenau sind am Sonntag, 19. Oktober. Zur Wahl stellen sich aus der Katholischen Kirchengemeinde Friesenheim Martina Hamm (Friesenheim) und Michael Groß (Oberweier).