Sandra Hüller, Ilker Catak, Wim Wenders: Alle drei sind jetzt nominiert für einen Oscar und dürfen am 10. März auf einen Award hoffen.
Was haben die Schauspielerin Sandra Hüller und die Regisseure Ilker Catak und Wim Wenders gemeinsam? Sie repräsentieren die deutschen Filmschaffenden im Rennen um die 96. Academy Awards, die begehrtesten alljährlichen Filmpreise der Welt, besser bekannt als Oscars. Am Dienstag gab die US-Akademie die Nominierungen in 23 Kategorien bekannt.
Sandra Hüller (45) konkurriert für ihre Hauptrolle in dem französischen Film „Anatomie eines Falls“ nun mit großen Hollywoodstars wie Annette Bening, Lily Gladstone, Carey Mulligan und Emma Stone. Zudem ist der Psychothriller von Justine Triet in weiteren wichtigen Kategorien nominiert – und auch ein zweiter Film, in dem Hüller die Hauptrolle spielt, „The Zone of Interest“ von Jonathan Glazer, taucht mehrfach in der Nominierungsliste auf, darunter als „Bester Film“. All das dürfte der für diesen Erfolg zentral mitverantwortlichen Hüller schon jetzt die Türen weit öffnen für ihre weitere internationale Karriere.
Ein großer Erfolg schon jetzt ist auch die Nominierung des Schuldramas „Das Lehrerzimmer“ des Berliner Regisseurs Ilker Catak (40) in der Kategorie „Bester nicht-englischsprachiger Spielfilm“ – mit der in Tübingen verwurzelten Schauspielerin Leonie Benesch (32) in der Hauptrolle.
Und beste Chancen in dieser Kategorie hat zweifellos auch Altmeister Wim Wenders (78), dessen wunderbare Milieustudie „Perfect Days“ für das Produktionsland Japan ins Rennen geht.
Und überhaupt darf man sich auf eine der spannendsten Oscar-Nächte seit Jahren freuen. Selten gab es eine so starke Konkurrenz wie im Filmjahrgang 2023: Neben den in anderen Wettbewerben schon mehrfach ausgezeichneten Filmen „Oppenheimer“ von Christopher Nolan, „Barbie“ von Greta Gerwig und „Killers of the Flower Moon“ von Martin Scorsese zählt nun plötzlich auch noch „Poor Things“ mit insgesamt 11 Nominierungen zu den Top-Favoriten, das feministische Frankenstein-Epos des griechischen Arthaus-Regisseurs Giorgos Lanthimos mit Emma Stone in der Hauptrolle.
Janet Yang, die Präsidentin der US-Filmakademie, betonte bei ihrer Begrüßung den Anspruch des Hauses, „home of the global cinema“ zu sein, also Heimat des weltweiten Kinos. Die Akademie zählt nach Angaben Yangs über 11 000 Mitglieder, verteilt über 93 Länder; natürlich mit starkem Schwerpunkt in den USA. Die Nominierungsliste entsteht durch geheime Abstimmungen in den jeweiligen Berufsklassen – Regie, Schauspieler, Autoren, Dokumentarfilmer und so fort. Nur in den beiden Kategorien „Bester Film“ und „Bester nicht-englischsprachiger Film“ sind alle Mitglieder stimmberechtigt.