Rudolf, genannt „Rudi“, Fehrenbach wird heute 90 Jahre alt. Foto: Hans-Jürgen Kommert

Als Holzschnitzer reiste der heute 90 Jahre alte Rudolf Fehrenbach oft in die USA und nach Japan. Auch der Europapark hatte Interesse an seiner Arbeit.

Seinen 90. Geburtstag begeht am heutigen Montag Rudolf Fehrenbach im Haus Schönwald.

 

Geboren wurde er als der ältere von zwei Söhnen von Johann und Luise Fehrenbach in Schonach. Dort besuchte er die Volksschule – damals noch bis zur achten Klasse, so dass er schon sehr jung eine Lehre zum Holzschnitzer machte. Ein Beruf, den er bis zum Ruhestand ausübte und das stets selbstständig. Dieser Beruf – eher eine Berufung – hat ihn nach Österreich, in die Vereinigten Staaten, oder nach England geführt. Allein 19 Mal war er auf Weihnachtsmärkten in den USA vertreten. Bei einem Markt in Japan kam sogar der damalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker an seinen Stand.

Macks Angebot abgelehnt

Vor etlichen Jahren trat Roland Mack, Chef des Europaparks in Rust, auf ihn zu. Er wollte ihn für seinen Park als Schnitzer anstellen. „Es war vielleicht der größte Fehler meines Lebens, dass ich das abgelehnt habe“, blickte er mit Bedauern zurück. 1970 lernte er in München seine Frau Herta kennen, die er ein Jahr später heiratete und die alsbald Sohn Bernd zur Welt brachte – das einzige Kind, da Herta gesundheitlich sehr angeschlagen war. Sie zog ins Haus in der Schillerstraße in Schonach ein, doch vor etwa 20 Jahren ging sie aus gesundheitlichen Gründen zurück zu ihren Eltern nach München. Vor rund zehn Jahren trennte sich Fehrenbach und seine Frau endgültig. Zwei Enkelinnen hat der Jubilar durch seinen Sohn Bernd, der selbst in den USA lebt und arbeitet.

König Fußball zweite, große Leidenschaft

Schnitzer blieb Fehrenbach bis ins hohe Alter – daneben hatte er aber eine zweite Leidenschaft: König Fußball. Er spielte von Jugend an in Schonach. Mit der ersten Mannschaft stieg er sogar bis in die Amateurliga auf – eine der höchsten Klassen der damaligen Amateurmannschaften. Als seine aktive Zeit zu Ende ging, widmete er sich dem Nachwuchs. Bis zum Bezirks-Jugendtrainer schaffte er es dabei.

Vor rund vier Jahren zog Fehrenbach in die Nachbargemeinde um ins Haus Schönwald, wo er bis heute lebt. Das Haus in Schonach, das voll war mit Maschinen und angefangenen Schnitzereien, wurde verkauft. Gesundheitlich geht es dem Jubilar nicht mehr so gut, vor allem ein Oberschenkelbruch macht ihm heute noch zu schaffen. „Ich hatte viel Glück im Leben, aber am Ende auch viel Pech“, lautet sein Resümee.