Nach einem langen und arbeitsreichen Leben freut sich Rita Feiß über ihren 90. Geburtstag. Foto: Kienzler Foto: Schwarzwälder Bote

Jubiläum: Rita Feiß feiert ihren 90. Geburtstag / Stricken ist Lieblingsbeschäftigung

Rita Feiß kann am heutigen Freitag ihren 90. Geburtstag feiern

Schonach. Gerne blickt die Jubilarin Rita Feiß auf ihr langes Leben zurück, das sie ausschließlich in ihrem Heimatdorf verbracht hat. Dabei war ihr Lebensweg nicht gerade einfach, denn in ihrer Kindheit und Jugend erlebte sie die Hitlerzeit und den Zweiten Weltkrieg mit.

Die heutige Jubilarin wurde am 21. Mai 1931 in ihrem Elternhaus am Schonacher Grubweg als zweites von fünf Kindern des Ehepaars Dold geboren. In ihrer Schulzeit gab es öfters Bombenalarm in der Volksschule, dann mussten die Kinder und Jugendlichen in den Keller flüchten. Neben der Schule musste Rita Dold noch als Hirtenmädchen im Schonacher Ortsteil Holz die Kühe hüten.

Nach der Schulentlassung 1945 begann sie in ihrem Heimatort als Dienstmädchen zu arbeiten. So lautete damals die Berufsbezeichnung für junge Mädchen, die in einem Haushalt tätig waren. "Ich war fünf Jahre lang in verschiedenen Familien, um den Frauen bei der Hausarbeit zu helfen", berichtet die Jubilarin. Längere Zeit musste sie auch eine kranke Mutter, die oft in der Klinik war, vertreten.

Ab dem 20. Lebensjahr arbeitete Rita Dold in der heimischen Firma Burger. Nach einiger Zeit lernte sie in ihrer Arbeitsstelle ihren späteren Ehemann Paul Feiß kennen. Das junge Paar heiratete 1957 in der Schonacher Kirche St. Urban. Der Ehe entstammen zwei Töchter. Die Familie wohnte zunächst am Sommerberg zur Miete, später wurde ein Haus in der Albrecht-Dürer-Straße gebaut.

Als die Kinder größer waren, arbeitete die junge Mutter wieder in Teilzeit "beim Burger".

Aber auch ehrenamtlich engagierte sich die Jubilarin. In der katholischen Kirche war sie 15 Jahre als Lektorin und Kommunionhelferin tätig und im Bibelkreis fungierte sie als aktives Mitglied bis zur die Corona-Pause begann.

Das Stricken ist ihre Lieblingsbeschäftigung und darum gründete sie einen Handarbeitskreis, der sich länger als drei Jahrzehnte regelmäßig traf, um zu sticken, zu häkeln und zu stricken. "In der Corona-Zeit kann man ja nichts unternehmen, aber jetzt stricke ich halt allein", erzählt die Jubilarin und zeigt stolz die bunten Socken, die sie in letzter Zeit hergestellt hat.

Ein großer Schicksalsschlag war für Rita Feiß der Tod ihres Mannes im Jahre 1990. Schon seit 30 Jahren ist sie nun Witwe. Aber den Mut verlor sie trotzdem nicht. Mit 60 Jahren machte sie damals den Führerschein, damit sie mobil sein konnte.

Nun freut sich die Jubilarin auf die heutige Geburtstagsfeier im kleinen Rahmen, bei der ihr die beiden Töchter Germana und Martina ebenso gratulieren können, wie ihre vier Enkelkinder.