Ihren 90. Geburtstag feiert Thea Breuling aus Ergenzingen. Foto: Klaus Ranft

Ihren 90. Geburtstag feiert an diesem Dienstag die in der „Höld“ beheimatete Thea Breuling in Ergenzingen. Da passt es, dass ausgerechnet an diesem Tag der Ergenzinger Fasnet-Umzug stattfindet. Denn die Jubilarin ist eine echte Narrenlegende im Ort.

Als Gründungsmitglied der Lausbühlhexen, die aus Spaß an der Freud im Jahre 1969 von einer Gymnastikgruppe ins Leben gerufen wurden, tut sie das natürlich an ihrem Festtag im „Hexenhäs“. Zunächst beim Zunftmeisterempfang im Narrenheim und anschließend beim großen Fasnetsumzug in ihrem Heimatort.

 

Die 1935 in Tübingen geborene Jubilarin ist eine waschechte Ergenzingerin, die nach ihrer Schulzeit eigentlich gerne Damenschneiderin geworden wäre, wenn die elterliche Landwirtschaft ihr keinen Strich durch die Rechnung gemacht hätte. Da hieß es für die junge Maid kräftig mit Hand anzulegen. Gerne erinnerte sich aber noch an das Abliefern der Milch im „Milchhäusle“, denn da gab es immer etwas zu reden und man erfuhr auch das Neueste vom Ort.

Als Amtsbotin die Narrenfahne gehisst

Später verdingte sich Breuling in einer Fabrik und letztlich – schon in die Jahre gekommen – bei der Gemeinde Ergenzingen elf Jahre lang als Amtsbotin. Da habe sie an der Fasnet bei der Amtsenthebung des Ortsvorstehers immer die Aufgabe gehabt, die Narrenfahne zu hissen und das habe sie sehr gerne gemacht, so das Geburtstagskind.

Da das Leben in ihrer Jugendzeit nicht viel an Abwechslung geboten habe, sei sie als junges Mädchen sonntags, wie viele andere eben auch, auf den Sportplatz gegangen, sagte Breuling. Dort habe sie sie dann mehr oder minder durch Zufall ihren späteren Ehemann Georg – einen guten und begeisterten Fußballer - kennen und lieben gelernt und am 1. Mai 1953 dann geheiratet.

Im schmucken Eigenheim gefällt es ihr am besten

Drei Söhne, die alle zu alten Landesligazeiten in Ergenzingen kickten, und eine Tochter entsprossen dieser Ehe. Bis heute ist die Familie um sieben Enkel und zwei Urenkel angewachsen. Früher waren die Breulings im Sommer gerne mit ihrem Wohnwagen unterwegs, später verbrachten sie ihre Freizeit in ihrer „Altersresidenz“ im Baisinger Weg.

Am besten – und das ist bis heute so geblieben – gefiel es der Jubilarin aber in ihrem schmucken Eigenheim in der „Höld“. Dort pflegte man immer gute Nachbarschaft und feierte auch viele gemeinsame Feste.

Sie trägt mit Stolz das Gewand der Lausbühlhexe

Ein Jahr nach Gründung der Narrenzunft (1959) wurden Thea und Georg Breuling Mitglied der Narrenzunft und bei den „Blätzesbuba“ aktiv. Während sich ihr Ehemann im Laufe der Zeit zum Narrenrat avancierte und das über 40 Jahre hinweg blieb, musste die Jubilarin im Alter von 21 Jahren nach einer schweren Operation das „Hopsen“ bei den „Blätzlesbuba“ aufgeben und trug fortan und bis heute mit Stolz das Gewand der Lausbühlhexe.

Auch nach dem Tod ihres Mannes, der 2024 nach 71 gemeinsamen Jahren verstarb, blieb die noch erstaunlich rüstige Jubilarin der Gepflogenheit treu, die Veranstaltungen ihrer Narrenzunft zu besuchen. Dass ihr 90. Wiegenfest auf den Tag des Ergenzinger Umzuges fällt, darüber freut sich die Vollblutnärrin natürlich ganz besonders.