Das Cover von Winfried Studers Werk Foto: Bianca Flier

Der Neuenburger Stadthistoriker und ehemalige Hauptamtsleiter Winfried Studer hat zum Jubiläumsjahr der Stadt Neuenburg ein Buch veröffentlicht.

120 reich illustrierte Seiten umfasst das Werk. Es entführt die Leser in den aufregenden Kosmos der alten Zähringerstadt, die viele Schicksalsschläge erleben musste, deren Bürger sich aber nie haben unterkriegen lassen.

 

Winfried Studer weiß über die Geschichte von Neuenburg am Rhein Bescheid. Er gilt als Bewahrer des historischen Erbes von Neuenburg am Rhein, hat das Museum für Stadtgeschichte gegründet und jahrelang geleitet.

Das Einführungskapitel „Oft zerstört und immer wieder aufgebaut“ berichtet in geraffter Form über die Stadtgründung durch Herzog Berthold IV. von Zähringen im Jahr 1175 und die Bedeutung der Stadt im Mittelalter, die Zerstörungen durch Kriege und Rheinhochwasser sowie die Entwicklung bis in die heutige Zeit.

Was folgt, ist ein riesiges Spektrum von geschichtlichen Ereignissen und Kurzbiografien. Auch wer sich in der Geschichte der Stadt auskennt, wird überrascht sein, denn vieles hat der Autor tief aus dem Fundus alter Chroniken und neuerer persönlicher Erfahrungen ans Licht gehoben.

Bekannte Ereignisse aus der Historie lässt er ebenso Revue passieren wie die Lebensgeschichten von Persönlichkeiten, die mit der Zähringerstadt eng verbunden sind.

Suche endet glücklich

Wer weiß heute noch, dass im Jahr 1519 in Basel die Neuenburgerin Barbel Schinbein als Hexe hingerichtet wurde? Oder dass der Humanist und Rechtsgelehrte Bonifatius Amerbach in einen Rechtsstreit um das Erbe einer ledigen Mutter hineingezogen wurde? Auch dass ein Verwandter des berühmt-berüchtigten Barons von Münchhausen als Maler in Neuenburg gelebt hat, ist Thema eines Kapitels.

Anrührend geschildert ist die glücklich endende, jahrzehntelange „Personenfahndung“ des Autors nach einer Frau namens Lucie Wottle – eine Suche, die einer wahren Odyssee glich.

Doch das sind nur wenige Beispiele, herausgegriffen aus diesem dramatischen, doch immer sachlich geschriebenen Kompendium der Stadtgeschichte von Neuenburg am Rhein.

Das Cover des Buchs zeigt in einer historischen Schwarz-Weiß-Aufnahme eine Gruppe Jungen, die mit Scheibenstöcken zum Fasnachtsfeuer unterwegs ist. Das Foto entstand vor dem Zweiten Weltkrieg und zeigt im Hintergrund die damalige Maria-Himmelfahrts-Kirche.

Passend zum Jubiläumsjahr

Ein Grußwort von Bürgermeister Jens Fondy-Langela und ein Geleitwort von Geschichtsprofessor Jörg W. Busch von der Universität Frankfurt am Main würdigen den Autor und sein Werk, das passend zum 850. Jubiläumsjahr der Zähringerstadt erschienen ist, welches diese 2025 begeht.