Mit dem Fahrrad von Oberschopfheimans Nordkap: Bernhard Jäckle an seinem Ziel. Foto: privat

In vier Monaten reiste Bernhard Jäckle mit seinem herkömmlichen Fahrrad an den nördlichsten Punkt Europas, der über Straßen erreicht werden kann.

Seit seinem 50. Lebensjahr hatte der 68-Jährige den Wunsch nach dieser Reise. Mit der Familie hat Bernhard Jäckle aus Oberschopfheim Dänemark und Norwegen bereits mit dem Campingmobil bereist. Aber die Reise allein mit dem Fahrrad sei nochmals eine andere Erfahrung. Nun hat er sie gemeistert und bei einem Empfang davon berichtet. Ortsvorsteher Michael Jäckle begrüßt den Reisenden zur Feierstunde im Bürgersaal.

 

In vier Monaten ist Bernhard Jäckle mit seinem Fahrrad ans Nordkap gereist. Insgesamt legte er dabei 8100 Kilometer zurück und überwand 65 000 Höhenmeter. Nach 79 Tagen erreichte er am 5. August das Nordkap auf der Insel Mageroya bei schönstem Sommerwetter. Überhaupt hatte es Petrus mit dem Globetrotter sehr gut gemeint. In der gesamten Zeit hat es kaum geregnet, was auf den Fotos mit herrlicher Weitsicht und besonders Farbenpracht zu erkennen war.

Gekommen waren Familienmitglieder, Freunde und Mitglieder des Ortschaftsrats. Ortsvorsteher Michael Jäckle sei überglücklich als Gastgeber zu fungieren. Im stand die Freude darüber, solch einen unternehmungslustigen Oberschopfheimer in der Bevölkerung zu haben, im Gesicht geschrieben.

Auf der gesamten Reise nur einen platten Reifen

In sich ruhend erzählte Bernhard Jäckle am Dienstagabend in der Ortsverwaltung von seiner Reise, zeigte viele Fotos und berichtete mit gekonnter Präzision und Kenntnis der Orte und Geschichte. Die Einladung selbst in die Bilder und Szenen einzutauchen, ist ihm mit einer sehr kurzweiligen Erzählung gelungen.

Bernhard Jäckle berichtete von vollendeter Gastfreundlichkeit der Dänen und Norweger, die Radfahrer und Wanderer überall das Campen gestatten, wo sie sich 150 Meter von Privatgrundstücken entfernt befinden. Eigens stehen kleine offene Holzhütten, so genannte Shelter, zur Verfügung, in denen übernachtet werden kann. Unterwegs hat er den früheren Bürgermeister von Kappel-Grafenhausen Jochen Paleit getroffen, der mit seinen beiden Töchtern mit dem Fahrrad unterwegs war.

Bequemlichkeit hat der 68-jährige Oberschopfheimer auf dieser Tour nicht gesucht. Vielmehr waren es die stillen Plätze auf der grünen Wiese direkt an den Gewässern und an den Fjorden, an denen er mehr als 100 Mal sein Zelt aufgeschlagen und seine Küche als Selbstversorger ausgepackt hat. Bis zu 43 Kilogramm Gepäck umhüllten sein Fahrrad, vorne wie hinten. Zwischendrin badete er bei recht frostigen Temperaturen am Gewässer. Unterwegs gab es nur einmal einen platten Reifen. Lediglich verursacht, weil zu wenig Luft im Reifen war. Bernhard Jäckle zuckte mit der Schulter und sprach von einem großen Glück.

Beim Empfang für Bernhard Jäckle befanden sich einige Norwegenkenner, aber eher jene, die das Land und die Fjorde vom Schiff aus bereisten. Bernhard Jäckle reichte die Sicht vom Fahrrad. Hat ihm diese nicht gereicht, legte er zu Fuß einige weitere Höhenmeter zurück, um die Fjorde, die märchenhaften Seenlandschaften von oben festzuhalten, erzählt er. Die Gäste waren beeindruckt und fühlten sich eingebunden in eine Reise die am 19. Mai 2025 in Oberschopfheim begonnen hat. Am 18. September 2025 hatte ihn die Heimat wieder.

Vortrag

Bernhard Jäckle will die Bilder und seine Erfahrungen nicht für sich behalten. Demnächst wird er von seiner Reise bei den Senioren im Pfarrsaal berichten. Die Anfrage von Cordula Hollerbach-Malutzki liegt bereits vor. Oberschopfheims Senioren dürfen sich auf einen kurzweiligen und sehr persönlichen Vortrag freuen. Weitere Infos folgen