Die Band "Die Datei" mit dem Schapbacher Fabian Oehler (rechts) rockte zur Einstimmung. Foto: Weis

Mit dem großen Festbankett in der festlich geschmückten Festhalle erlebten die Bürger einen glänzenden Auftakt zur 800-Jahr-Feier von Schapbach.

Bad Rippoldsau-Schapbach - Zum guten Gelingen trug auch Moderator Hansy Vogt bei, der als Sänger, Entertainer, Bauchredner und auch als Schwarzwaldbotschafter bekannt ist. Eine Bildershow, Grußworte und lustige Einlagen sorgten für ein abwechslungsreiches Programm.

Eröffnet wurde das Festbankett mit einem Sektempfang mit Schwarzwaldbuffet. Bürgermeister Bernhard Waidele konnte zum Festbankett zahlreiche Ehrengäste begrüßen, darunter waren die Landtagsabgeordneten Katrin Schindele (CDU) und Uwe Hellstern (AfD), Landrat Michael Rückert, die Bürgermeister (Klaas Klaassen (Schopfloch), Matthias Bauernfeind (Oberwolfach), Thomas Geppert (Wolfach) und der ehemalige Oberwolfacher Bürgermeister Jürgen Nowak.

Erste Erwähnung in einem Testament

Ebenfalls unter den Gästen waren Helmut Klaissle, Ortsvorsteher von Kniebis, Kreisbrandmeister Frank Jahraus, Vertreter der Banken und die Gemeinderäte aus Bad Rippoldsau-Schapbach, Oberwolfach und Wolfach.

Der Musikverein "Harmonie Schapbach" unter der Leitung von Tobias Liedtke eröffnete das Festbankett mit dem Titel "Barcelona" und der Polka "Von Freund zu Freund". Bürgermeister Waidele gab in seiner Festrede einen geschichtlichen Abriss über 800 Jahre Schapbach. Demnach erschien der Name "Shappach" schriftlich erstmals im Jahr 1222, als hier ein Geistlicher erwähnt wurde. Das Jubiläum habe man einem Testament zu verdanken, das Graf Berthold von Sulz am 3. März 1222 in der Zisterzienserabtei Salem protokollieren ließ. 1275 wurde offiziell die Pfarrei Schapbach gegründet.

1887 war der letzte Floßeinsatz

1565 folgte dann die "Hirschbach-Urkunde". Aus der Waldwirtschaft heraus haben sich die Hofzeichen von Schapbach entwickelt und auch die Schapbacher Bauernwappen, die runenähnlich aussehen und aus dem Brauch der Holzkennzeichnung mit dem Rießmesser entstanden sind.

1887 war der letzte Floßeinsatz auf der Wolf und bis 1955 wurde in Schapbach Bergbau betrieben. Zeitweise gab es bis zu 13 Gruben auf der Gemarkung Schapbach.

Ehemaliger Bürgermeister wurde fast 100 Jahre alt

Um 1900 lebten im Ort 1283 Einwohner. Im Ersten Weltkrieg hatte Schapbach 70 Gefallene zu beklagen, im Zweiten Weltkrieg 88 Gefallene und 25 Vermisste. 1973 kamen Bad Rippoldsau und Schapbach zum Landkreis Freudenstadt – als einzige Gemeinden des früheren Landkreises Wolfach. Am 1. Juli 1974 erfolgte die Vereinigung zur Gesamtgemeinde Bad Rippoldsau-Schapbach. August Herrmann war von 1922 bis 1931 Bürgermeister, anschließend bis 1957 Johannes Armbruster. Dann folgte Ferdisbauer Johannes Schmid als Bürgermeister. Letzter Bürgermeister der selbstständigen Gemeinde war bis 1974 Felix Weller, der kürzlich im Alter von fast 100 Jahren gestorben ist.

Von 1974 bis 1982 war Hubert Schmid Bürgermeister der Gesamtgemeinde, danach bis 1990 Wolfgang Strohäcker. Und ab 1991 war Ralf Bernd Herden Bürgermeister. Seit 2007 leitet Bernhard Waidele die Geschicke der Gesamtgemeinde.

Waidele betont hohes Gut der Selbstständigkeit

Für die Zukunft stehen einige große Vorhaben auf dem Programm, so Bürgermeister Waidele: die Sanierung des Kindergartens, die Umsetzung des Baugebiets Polderberg, die Festhalle Schapbach, das Kurhaus Bad Rippoldsau, die Weiterführung der Städtesanierung und das Erneuerungsprogramm für Schapbach, die anvisierte Aufnahme von Bad Rippoldsau in das Städtebausanierungsprogramm sowie der Bau eines neuen Gerätehauses für die Feuerwehr in Bad Rippoldsau.

Zum Ende seiner Rede betonte Waidele: "Die Selbstständigkeit einer Kommune ist ein sehr hohes Gut, das man nicht durch eine mögliche momentane Zeiterscheinung aufs Spiel setzen sollte." Die Zukunft der Teilgemeinde Schapbach liege nun in den Händen der Bürger. Für Abwechslung und Auflockerung sorgte Emil Weis, ehemaliger Wirt vom Gasthaus Grüner Baum mit einem heiteren Sketch. In einer Bildershow wurden den Gästen viele alte Bilder von Schapbach gezeigt. Passend zur Bildershow sang Hansy Vogt "Ein Blick zurück".

Hellstern: Ländlicher Raum darf nicht ausbluten

Auch die Landtagsabgeordneten Schindele und Hellstern gratulierten zum Jubiläum. Hellstern meinte, die Gemeinde könne stolz sein, 800 Jahre Schapbach feiern zu können. Der ländliche Raum dürfe nicht ausbluten und müsse gefördert werden. So ein Dorf wie Schapbach müsse attraktiv bleiben, und die Lebensqualität sei auch in Schapbach sehr wichtig.

Landrat Klaus Michael Rückert sagte, der Landkreis Freudenstadt sei stolz auf die Gemeinde. Die Bürger von Bad Rippoldsau-Schapbach sollten stolz sein auf das neue Waldschwimmbad, das kürzlich eingeweiht wurde und wohl einmalig sei im Kreis. Die Zukunft von Schapbach sei gesichert, bekräftigte Rückert. Zum Abschluss präsentierten Bürgermeister Waidele und Tourist-Info-Leiter Josef Oehler noch einen neuen Imagefilm von Bad Rippoldsau-Schapbach.

Nach dem Festbankett folgt die Party

Nach dem Festbankett ging am Samstagabend die 800-Jahr-Feier in Schapbach mit einem Jubiläumsabend weiter. Rund 400 Besucher waren zum Festplatz bei der Leichtathletikanlage gekommen und erlebten dort die "Baden-Media-Kultparty". Der Eintritt war frei.

Von Beginn an herrschte bei der Party eine ausgelassene Stimmung. DJ Frank Dickerhoff, bekannt von einem Radiosender, und Bürgermeister Bernhard Waidele begrüßten die Gäste und freuten sich, dass so viele Besucher zur Party gekommen waren. Auch ein Fan-Club von Baden Media war unter den Gästen. Bürgermeister Waidele dankte den vielen Vereinen von Bad Rippoldsau und Schapbach, die sich an diesem Abend um die Bewirtung kümmerten.

Schunkeln bis zum Morgen

Bis in die Morgenstunden wurde gefeiert, geschunkelt und getanzt. Die Tanzfläche war ständig belegt.

Zur Einstimmung spielte die Wolftäler Band "Die Datei". Mit dabei: der Schapbacher Fabian Oehler. Mit rockiger Musik und einigen Schlagern unterhielten sie die Gäste.

Große Erwartungen

Mit großen Erwartungen wurden danach DJ Frank Dickerhoff und sein Kollege DJ Frank Müller begeistert empfangen. Sie präsentierten Hits von Fox bis Rock und viele Party- und Discoklassiker.

Für Abwechslung sorgten mehrere Live-Auftritte von Schlagersänger Clou Simon. Er präsentierte bekannte Hits und auch eigene Songs.